130 Stellen will das Traditionsunternehmen Faber-Castell aus dem mittelfränkischen Stein nach Informationen der IG Metall abbauen. Betroffen seien der Hauptsitz und der Produktionsstandort Geroldsgrün im Landkreis Hof in Oberfranken, so die Gewerkschaft.
Sie kritisiert das Vorhaben scharf und appelliert an die soziale Verantwortung des Unternehmens. Anstatt mit den Arbeitnehmervertretern Alternativen zu diskutieren, habe die Geschäftsleitung von Faber-Castell den Stellenabbau einfach beschlossen, moniert Eva Wohlfahrt von der IG Metall. Nun will die Gewerkschaft dem Management eigene Konzepte zum Erhalt der Arbeitsplätze vorlegen.
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Graf würde sich "im Grab umdrehen"
Sie erlaubt sich zudem eine weitere Spitze gegen die Arbeitgeberseite. Der langjährige Firmenlenker Anton-Wolfgang Graf von Faber-Castell würde sich - so heißt es wörtlich - "im Grab umdrehen", wenn er wüsste, wie mit den Beschäftigten umgegangen wird. Fast 40 Jahre lang führte der Adlige die Geschäfte des Schreibwarenherstellers.
Produktion wird teilweise nach Lateinamerika verlagert
In einer Mitteilung kündigte Faber-Castell nachträglich an, dass die Produktion von einzelnen Schreibgeräten nach Peru und Brasilien verlagert werden soll. Das Traditionsunternehmen begründet die Entscheidung unter anderem mit den US-Zöllen und gesunkener Nachfrage. Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden, heißt es in einer Mitteilung. Stattdessen setze man auf Alterszeitregelungen und eine natürliche Fluktuation, betonte der Vorstandsvorsitzende Stefan Leitz. Im ersten Quartal 2027 soll die Maßnahme abgeschlossen sein.
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