Feuerwehrmänner und eine mobile Absaugvorrichtung stehen vor einem Haus
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In Bamberg und Trunstadt mussten die Pellets aus Häusern wieder abgesaugt werden, um die Bewohner zu schützen.
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In Bamberg und Trunstadt mussten die Pellets aus Häusern wieder abgesaugt werden, um die Bewohner zu schützen.

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Feuchte Holz-Pellets: CO-Melder rettet Hausbewohnern das Leben

Feuchte Holz-Pellets: CO-Melder rettet Hausbewohnern das Leben

Kohlenmonoxid (CO) ist ein tückisches Gas, denn es ist unsichtbar und geruchslos. In Bamberg hat eine Warn-App auf dem Handy nun vermutlich mehreren Hausbewohnern das Leben gerettet. Denn sie hatte feuchte Holzpellets erkannt, aus denen CO austrat.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Vermutlich nur dank eines Kohlenmonoxid (CO)-Alarms auf dem Smartphone sind Bewohner von Häusern mit Pelletheizungen in Bamberg und Trunstadt (Lkr. Bamberg) am Donnerstagabend (31.07.25) vor einem möglichen Erstickungstod gerettet worden. Wie die Polizei mitteilt, wurde die Feuerwehr in Bamberg gegen 21.45 Uhr vom Bewohner eines Einfamilienhauses alarmiert. Der hatte über sein Smartphone einen Kohlenmonoxid-Alarm für sein Haus erhalten.

Lebensgefährlich hohe CO-Konzentration

Als die Feuerwehr dort eintraf, stellte sie einen lebensgefährlichen CO-Wert fest. Der wurde durch elf Tonnen Pellets im Keller ausgelöst, weil die zu feucht angeliefert und eingelagert worden waren. Die Feuerwehr konnte gemeinsam mit Kräften des Technischen Hilfswerks (THW) und einer Spezialfirma die Pellets absaugen und abtransportieren. Außerdem konnten weitere Kunden ausfindig gemacht werden, die mit derselben Pelletcharge beliefert worden waren. Normalerweise sind die Hersteller von Pellets angehalten, den Trocknungswert vor der Auslieferung zu überprüfen.

Tödliches Gas wird oft zu spät bemerkt

Kohlenstoffmonoxid (CO) ist ein tückisches Gas. Denn da es geruchs- und geschmacklos sowie unsichtbar ist, wird es von Menschen oft nicht wahrgenommen, wenn es irgendwo austritt. Im Falle der Holzpellets kann das passieren, wenn diese zu feucht gelagert werden. Denn das befördert die mikrobiologische Zersetzung des organischen Materials (Pellets werden aus Sägemehl oder Holzabfällen gefertigt) und dabei entsteht das CO. Wenn die Pellets dann noch in einem schlecht belüfteten Raum lagern, wird die CO-Konzentration in der Luft schnell lebensgefährlich. CO verhindert den Sauerstofftransport im Blut – und führt so zu tödlichen Vergiftungen.

Sicherheit durch CO-Warnmelder

Die Hausbewohner in Bamberg hatten Glück, da einer von ihnen vorgesorgt hatte. In seinem Keller war ein CO-Melder verbaut, der die zu hohe CO-Konzentration sofort per App auf sein Handy gemeldete. Der Mann informierte die Feuerwehr. Solche Melder sind in Deutschland im Gegensatz zu Rauchmeldern keine Pflicht. Feuerwehr und Polizei appellieren aber an alle Pellet-Heizung-Besitzer, sich einen CO-Warnmelder via App anzuschaffen. Denn diese können, wie in Bamberg, Leben retten.

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