Im Freibad Parsberg: Bademeisterin Lisa Kleebauer, Bürgermeister Josef Bauer und Geschäftsleiter Stefan Schmidmeier stehen vor einem Schwimmbecken.
Im Freibad Parsberg: Bademeisterin Lisa Kleebauer, Bürgermeister Josef Bauer und Geschäftsleiter Stefan Schmidmeier stehen vor einem Schwimmbecken.
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Im Freibad Parsberg: Bademeisterin Lisa Kleebauer, Bürgermeister Josef Bauer und Geschäftsleiter Stefan Schmidmeier (v.l.n.r.).
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Im Freibad Parsberg: Bademeisterin Lisa Kleebauer, Bürgermeister Josef Bauer und Geschäftsleiter Stefan Schmidmeier (v.l.n.r.).

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Freibad Parsberg: Bürgermeister wird zum Bademeister

Freibad Parsberg: Bürgermeister wird zum Bademeister

Dem Freibad in Parsberg drohte im August die Schließung – wegen Personalmangels. Jetzt springen Bürgermeister und Geschäftsleiter der Stadtverwaltung in ihrer Freizeit selbst als Badeaufsicht mit ein.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

"Die Beckenaufsicht erhöht natürlich die Sicherheit im Freibad – gerade, wenn jemand in eine Notlage geraten sollte", erklärt Bürgermeister Josef Bauer im Gespräch mit BR24. Im Freibad Jura Mare in Parsberg allerdings gibt es zu wenig Personal für die Beckenaufsicht. Das Worst-Case-Szenario: Der Betrieb könnte im August nur eingeschränkt laufen.

Bürgermeister und Geschäftsleiter werden zur Beckenaufsicht

Um den Badebetrieb im August dennoch ohne Einschränkungen aufrechterhalten zu können, haben Bürgermeister Bauer und Geschäftsleiter Stefan Schmidmeier kurzerhand selbst die Ausbildung zur Beckenaufsicht abgelegt – und übernehmen nun Dienste ehrenamtlich in ihrer Freizeit. Das Ziel: Das bestehende Personal entlasten und so verhindern, dass einzelne Becken geschlossen werden müssten.

Im Freibad müssen das fünfzig Meter lange Schwimmbecken, das Wellenbad und das Becken beim Sprungturm beaufsichtigt werden. "Wir haben ein hervorragendes Team da draußen im Bad. Aber auch eine Bademeisterin oder eine Vollzeitkraft darf nicht mehr wie zehn Stunden arbeiten. Von daher muss man helfen", so Bauer. Seit Jahren beobachte er schon, dass die Beckenaufsichten zurückgingen. Gerade unter der Woche gebe es immer wieder Engpässe, während am Wochenende die Wasserwacht zuverlässig unterstütze.

Personal fehlt

Trotz intensiver Suche sei bisher kaum geeignetes neues Personal für die Beckenaufsicht im Freibad Parsberg gefunden worden. Bauer hofft darum, dass er und sein Geschäftsleiter ein Zeichen setzen können und so weitere Menschen motiviert werden. "Wir wollen zeigen, dass man mit durchschnittlicher Fitness und etwas Einsatzbereitschaft diese wichtige Aufgabe übernehmen kann."

Anforderung für Beckenaufsicht

Um die Prüfung zur Beckenaufsicht zu bestehen, muss man 20 Meter Anschwimmen in Bauchlage beherrschen, auf drei bis fünf Meter abtauchen können und einen fünf Kilogramm schweren Tauchring heraufholen. Außerdem lernt man einen Geretteten über 25 Meter zu schleppen und an Land zu bringen sowie Herz-Lungen-Wiederbelebung.

Hoffnung auf Quereinsteiger

Die Stadt Parsberg hofft weiterhin auf Bewerbungen aus der Bevölkerung, um das Team langfristig zu verstärken. Auch Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sind willkommen. Zumindest einen ersten positiven Impuls gibt es bereits. Im Gespräch mit BR24 erzählt Bauer, dass er bereits von mehreren Interessenten angesprochen wurde.

Deutschlandweit fehlen Bademeister

In ganz Deutschland gibt es einen Bademeister-Mangel. Bereits im Jahr 2023 fehlten laut Bundesagentur für Arbeit bundesweit knapp 1.000 Fachkräfte. Besser geworden ist die Lage seitdem nicht. Als Gründe nennt der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister die schlechte Bezahlung und die anstrengende Arbeit.

Manche Bademeister würden teilweise 70 bis 80 Stunden die Woche arbeiten, um die Lücken im Dienstplan zu schließen. Zudem werden Bademeister oft nur saisonweise eingestellt – damit fehlt die Sicherheit im Job. Wegen des Personalmangels müssen manche Freibäder immer wieder ihre Öffnungszeiten einschränken oder sogar ganz schließen.

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