Ein Feldhase sitzt in einer grünen Wiese
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Das aktuelle Wetter gefällt den Feldhasen. Grundsätzlich sind die in Deutschland aber bedroht.

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Gefährdete Art erholt sich: Profitiert der Hase vom Klimawandel?

Gefährdete Art erholt sich: Profitiert der Hase vom Klimawandel?

Der Feldhase, der als Vorlage für die Osterhasen-Idee gilt, steht auf der Liste der gefährdeten Arten. Die milde Witterung kommt dem Nachwuchs erst einmal zugute. Doch die lauen Temperaturen bringen andere Probleme mit sich.

Über dieses Thema berichtet: Abenteuer Wildnis am .

Zur Osterzeit weist der Bund Naturschutz, Kreisgruppe Nürnberg, auf die schwierige Situation für Feldhasen hin. Die Tiere gelten in ihrem Bestand als gefährdet, stehen auf der Roten Liste und haben mit vielen Widrigkeiten in ihrem Lebensraum zu kämpfen. Doch der Klimawandel, der milde Frühlingstemperaturen mit sich bringt, könnte dem Feldhasen gelegen kommen.

Es fehlt Nahrung und Lebensraum

Vor dem Osterwochenende weist der Bund Naturschutz auf die Gefährdung der Feldhasen hin. Wie die Kreisgruppe Nürnberg mitteilt, fehlen den Tieren geeigneter Lebensraum und Nahrung. Demnach benötigen Feldhasen artenreiche Kräuternahrung sowie Verstecke vor Fressfeinden und für die Jungenaufzucht. In der intensiv genutzten Agrarlandschaft sei beides selten geworden, heißt es. Dazu käme die Bebauung von Landschaft durch Siedlungen und Gewerbegebiete sowie die Gefährdung durch den Autoverkehr.

"Um einen weiteren Rückgang der Hasenbestände zu vermeiden, brauchen wir den Erhalt und die Aufwertung der Landschaft mit blütenreichen Wiesen, Rainen, Säumen, Versteckmöglichkeiten wie alten Heckenbeständen und Brachflächen sowie einen Biotopverbund zur Vernetzung der Lebensräume", fordert Wolfgang Dötsch von der BN-Kreisgruppe Nürnberg.

Er kritisiert in diesem Zusammenhang auch den Flächenverbrauch und die – seiner Meinung nach – schleppende Umsetzung eines Biotopverbunds.

Sind Hasen die Gewinner im Klimawandel?

Durch den Klimawandel bekommen die Feldhasen erst einmal zusätzliche Probleme. Zum Beispiel haben Hochwasser in Teilen von Deutschland immer wieder "extreme Auswirkungen auf das Wild", schildert Thorsten Reinwald von Deutschen Jagdverband (DJV). Jungtiere hätten gegen die Fluten keine Chance, zudem würden auch viele erwachsene Hasen, aber auch andere Tiere wie Feldhamster oder Insekten sterben. Und auch die Trockenheit wird spätestens im Sommer zum Problem. "Denn die Tiere brauchen Grünfutter. Wenn die Vegetation verdorrt, finden die Hasen nicht genug Nahrung."

Dennoch profitieren die Steppentiere auch vom wärmeren Wetter im Frühjahr. Geboren werden die Jungtiere Ende März. Nicht in Höhlen so wie Kaninchen, sondern mitten auf der Wiese. Ist es dann feucht und kalt, sterben viele Babys. "Nur etwa ein bis zwei Hasen überleben ihren ersten Geburtstag", sagt Reinwald und verkündet eine frohe Oster-Botschaft: Dank des milden Frühjahres 2023 hätten sich die Feldhasen deutschlandweit im vergangenen Jahr deutlich vermehrt. Auf einen Quadratkilometer Fläche kämen 19 Feldhasen. "Das ist ein Allzeithoch", sagte DJV-Sprecher Torsten Reinwald. Im Jahr zuvor waren es noch 16 Tiere.

Deutschlandweites Hasen-Hoch

Die Zählungen für dieses Jahr laufen noch, erklärt Reinwald. Er geht aber davon aus, dass die Zahl der Tiere gleich bleibt – mit etwas Glück sogar noch etwas steigt. "Wir haben bundesweit eine Zuwachsrate von 15 Prozent. Das sind ganz schön viele Feldhasen, die in den milden Winter gestartet sind und sich nun fortpflanzen können." Wenn es nun warm und mild bleibt, hätten auch die Jungtiere gute Überlebenschancen.

Sind Kaninchen Hasen?

Kaninchen und Hasen sind unterschiedliche Tierarten. Kaninchen gibt es in der Wildnis, aber auch in domestizierter Form in unterschiedlichen Farben und Plüsch-Graden. Hasen hingegen sind reine Wildtiere. Und dazu noch deutlich größer als Kaninchen: Hasen kommen auf ein Gewicht von ungefähr sechs Kilogramm, wohingegen Kaninchen, je nach Rasse, um die zwei Kilogramm wiegen. Außerdem sind ihre Ohren nur etwa halb so lang wie die der Hasen. Ein weiterer Unterschied liegt in ihrem Verhalten: Kaninchen leben gerne in der Gruppe und brauchen Sozialkontakte. Hasen hingegen sind Einzelgänger, erklärt die Deutsche Wildtierstiftung.

Hasen und die "Superfötation"

Hasen seien aus ganz unterschiedlichen Gründen spannende Tiere, erklärt die Deutsche Wildtierstiftung. Zum Beispiel kann eine Häsin mehrfach schwanger werden. Zum einen von mehreren Partnern, denn sie paart sich in kürzester Zeit mit verschiedenen Rammlern. Deshalb können Hasenbabys aus einem Wurf verschiedene Väter haben. Zum anderen kann die Häsin während ihrer Tragezeit erneut trächtig werden. Die Embryonen befinden sich dann in unterschiedlichen Entwicklungsstadien in verschiedenen Taschen in der Gebärmutter. Das nennt sich Superfötation. Und: Bei der Wahl des Partners bestimmt die Häsin. Die Hasen müssen Ausdauer und Kraft in Wettläufen und bei Boxkämpfen unter Beweis stellen.

Außerdem können Hasen bis zu 80 Kilometer in der Stunde schnell rennen. Das ist schneller, als die meisten Fressfeinde laufen können – deshalb entkämen sie in der Regel, erklärt der DJV. Wenn es ernst wird, halten sie ihr hohes Tempo auch mal über eine Distanz von über zwei Kilometern durch.

Video: Wie Hasen gezählt werden

Ein Feldhase sitzt im hohen Gras und wird von einem Scheinwerfer angestrahlt.
Bildrechte: picture-alliance/dpa
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Wissen Sie, wie Hasen gezählt werden? Jäger gehen nachts auf die Pirsch und durchsuchen das Gelände mit Scheinwerfern.

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