Vor einem Blumenaden in Lichtenfels liegen Grabkerzen und Blumen am Boden. Im Hintergrund ist ein Absperrband der Polizei.
Bildrechte: picture alliance/dpa/Daniel Vogl
Audiobeitrag

Ein 17-jähriger Schüler soll im März vergangenen Jahres eine Blumenverkäuferin im oberfränkischen Lichtenfels mit einem Messer getötet haben.

Audiobeitrag
>

Getötete Blumenverkäuferin: Mord wegen ein paar hundert Euro?

Getötete Blumenverkäuferin: Mord wegen ein paar hundert Euro?

Ein 17-jähriger Schüler soll im März vergangenen Jahres eine Blumenverkäuferin im oberfränkischen Lichtenfels mit einem Messer getötet haben. Sein Ziel: die Tageseinnahmen aus der Kasse. Nun hat das Gericht erstmals Details zur Tat veröffentlicht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der mutmaßliche Mörder einer Blumenverkäuferin aus Lichtenfels muss sich ab dem 16. Januar vor dem Landgericht Coburg wegen Mordes verantworten. Das Gericht hat am Donnerstag erstmals Details zur Anklage veröffentlicht.

Blumenverkäuferin mit Messerstichen getötet

Einem zur Tatzeit 17-jährigen Gymnasiasten aus Lichtenfels wird vorgeworfen, eine 50-jährige Verkäuferin in einem Blumenladen in der Lichtenfelser Innenstadt mit mehreren Messerstichen getötet zu haben. Nach Angaben des Gerichts geht die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklage davon aus, dass der Jugendliche mehrfach mit einem Küchenmesser auf die Verkäuferin einstach, um später mehrere hundert Euro aus der Kasse zu entnehmen.

Zu den Vorwürfen habe sich der heute 18-Jährige im Laufe der Ermittlungen nicht eingelassen. Da der Angeklagte zur Tatzeit, im März des vergangenen Jahres, minderjährig war, werde die Hauptverhandlung vor der 1. Großen Jugendkammer des Landgerichts unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Angesetzt seien derzeit sieben Verhandlungstage. Ende Januar soll ein Urteil gegen den heute 18-jährigen Angeklagten gesprochen werden.

Nach Tötung: Angelkurs mit Beute bezahlt

Nach Informationen von BR24 gehen die Ermittler davon aus, dass der damals 17-Jährige das Geld zum Begleichen der Gebühr eines Angelkurses benötigte. Die Kripo Coburg hat zudem ermittelt, dass der Angeklagte die Verkäuferin getötet haben muss, ohne dass es vorher zum Streit gekommen war, wie BR24 erfuhr. Vielmehr soll er nach BR-Informationen die Frau brutal mit einem Küchenmesser erstochen und sich dann Geld aus der Kasse genommen haben.

Anschließend sei er mit einem Fahrrad vom Tatort in der Lichtenfelser Innenstadt geflüchtet, um noch am selben Abend mit der Beute den Angelkurs zu bezahlen, so erfuhr es BR24 aus Ermittlerkreisen.

Fahrrad führte Polizei zum Tatverdächtigen

Als Nebenkläger wird in dem Verfahren auch die Familie der getöteten 50-jährigen Frau im Gerichtssaal anwesend sein, bestätigte ein Gerichtssprecher dem BR. Die Verkäuferin wurde noch am Abend tot von Passanten im Laden liegend gefunden. Nach Informationen von BR24 waren die Ermittler dem Jugendlichen unter anderem durch Videoaufzeichnungen auf die Spur gekommen. Das Fahrrad des Jugendlichen führte schließlich zum mutmaßlichen Täter und der junge Mann konnte rund zwei Wochen nach der Tat vor seiner Schule festgenommen werden.

Sollte der Angeklagte wegen Mordes verurteilt werden, droht ihm nach Jugendstrafrecht eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren.

Ein Meer von Grablichter auf einem gepflasterten Platz.
Bildrechte: BR Fernsehen
Videobeitrag

Ein 17-jähriger Schüler soll im März vergangenen Jahres eine Blumenverkäuferin im oberfränkischen Lichtenfels mit einem Messer getötet haben.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!