Von der Grenzpolizei Freyung beschlagnahmte Böller aus Tschechien liegen auf einem Tisch in der Polizeiinspektion Freyung.
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Illegale Böller: Tschechien verschärft Regeln für Feuerwerk

Illegale Böller: Tschechien verschärft Regeln für Feuerwerk

Tschechien schränkt den Verkauf von Böllern und Raketen stark ein: Auf Märkten entlang der Grenze darf nur noch Kleinstfeuerwerk angeboten werden. Deutsche Behörden warnen seit Jahren vor illegaler Pyrotechnik aus dem Nachbarland.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Rechtzeitig vor Silvester hat Tschechien die Regeln für den Verkauf und Gebrauch von Böllern und Raketen deutlich verschärft. Am 1. Dezember trat dort ein entsprechendes Gesetz in Kraft. Es verbietet unter anderem den Verkauf von Feuerwerkskörpern auf Märkten und an mobilen Verkaufsständen, die es oft in Grenznähe zu Deutschland gibt.

Auf Märkten nur noch Kleinstfeuerwerk

Ausgenommen ist Kleinstfeuerwerk der Kategorie F1, also zum Beispiel Knallerbsen, Tischfeuerwerk oder Wunderkerzen – das darf ab 15 Jahren weiterhin gekauft werden. Raketen und größeres Feuerwerk hingegen gibt es nur noch in Läden mit Alterskontrolle (ab 18 Jahren), Großfeuerwerk nur noch mit spezieller Genehmigung.

Todesfälle durch illegales Böllern in Deutschland

Deutsche Behörden warnen seit Jahren vor dem Kauf ungeprüfter oder illegaler Feuerwerkskörper aus dem Ausland, die immer wieder zu Unfällen und schweren Verletzungen führen. In der vergangenen Silvesternacht starben in Deutschland fünf Personen durch selbstgebaute Böller oder Kugelbomben.

Mehrere dieser Kugelbomben stammten offenbar aus Tschechien. Nach Deutschland durften sie nicht eingeführt werden. Entlang der niederbayerischen und Oberpfälzer Grenze zu Tschechien greift die deutsche Polizei regelmäßig illegal eingeführte Böller und Pyrotechnik auf – Feuerwerk jeder Kategorie – oft ungeprüft oder sogar illegal. Die Geldstrafen sind hoch.

Verbotszonen und hohe Geldstrafen in Tschechien

Im Umkreis von 250 Metern um bestimmte Einrichtungen gilt in Tschechien nun landesweit ein Böllerverbot. Dazu zählen unter anderem Krankenhäuser, Alters- und Pflegeheime, Tierheime und zoologische Gärten sowie landwirtschaftliche Tierhaltungen. Das Gesetz gibt Kommunen zudem die Möglichkeit, auf ihrem Gebiet ein erweitertes oder gar flächendeckendes Verbot auszusprechen.

In der Prager Innenstadt beispielsweise ist Böllern verboten. Auf der Karlsbrücke patrouillieren Polizisten und kassieren bei Verstößen: Bei Zuwiderhandlungen gegen die neuen Böllerverbotszonen drohen Geldstrafen von bis zu 100.000 Kronen (rund 4.140 Euro) für Einzelpersonen und bis zu einer Million Kronen (rund 41.400 Euro) für Organisationen.

Städte in Tschechien oft ganz ohne Feuerwerk

Zahlreiche Städte wie Nachod sagten ihre professionelle Feuerwerksshow am Neujahrstag ab, um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. Andere Städte wie Prag sind bereits vor Jahren von dieser Tradition abgekommen: Raketen über der Karlsbrücke, das gibt es schon seit Jahren nicht mehr. Die Stadt organisiert kein zentrales Feuerwerk. In Tschechien sind mancherorts noch kleinere Feuerwerke zu sehen, manchmal auch Drohnenshows oder Videomapping.

Ostbayerische Polizei: Böller und Pyrotechnik sichergestellt

Erst am vergangenen Wochenende hatten Grenzbeamte in Freyung bei einer Schleierfahndung illegale Silvesterböller und einen verbotenen Elektroschocker sichergestellt. Die kontrollierten Männer gaben an, die Sachen auf einem der Märkte in Grenznähe gekauft zu haben.

Die Bundespolizei Waidhaus hat am vergangenen Wochenende bei Grenzkontrollen am ehemaligen Grenzübergang Waldsassen und an der A6 acht Pyrotechnik-Schmuggler überführt. Die Beamten beschlagnahmten rund 38 Kilogramm erlaubnispflichtige und in Deutschland verbotene Feuerwerkskörper und leiteten Ermittlungen wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz ein.

Mit Informationen der dpa

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Feuerwerkskörper sind nicht gleich Feuerwerkskörper: Es gibt sie in den Kategorien F1 bis F4.

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