Der Waldumbau in Niederbayern und der Oberpfalz macht Fortschritte. Das geht aus regionalisierten Auswertungen der Bundeswaldinventur hervor, die alle zehn Jahre Daten zum Zustand der deutschen Wälder liefert, die nun vorgestellt worden sind.
Weiter Handlungsbedarf in der Oberpfalz
Auch die Wälder in der Oberpfalz werden demnach nach und nach vielfältiger, naturnäher und reicher an Laubbäumen und Totholz. Auch sind die Holzvorräte in der Oberpfalz gestiegen, allerdings noch hauptsächlich durch Fichte und Kiefer, die anfällig sind für Borkenkäfer & Co., und weniger durch klimaresistenteres Laubholz und Tannen.
Hier sieht der Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft, Dr. Peter Pröbstle, bei der Vorstellung der Ergebnisse in einem Wald im Landkreis Regensburg noch Handlungsbedarf: "Die Wälder entwickeln sich weiter in Richtung mehr Naturnähe und Klimatoleranz, aber in Anbetracht des rasanten Klimawandels müssen wir unsere Bemühungen um den Waldumbau in der Oberpfalz noch wesentlich verstärken."
Der Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft, Peter Pröbstle, und der Oberpfälzer Regierungspräsident Walter Jonas.
Bundeswaldinventur zeigt positive Trends
Jährlich wachsen den neuen Zahlen zufolge in der Oberpfalz durchschnittlich rund 4,2 Millionen Festmeter Holz nach. Dies ist etwas weniger als in der letzten Inventurperiode. Die Holznutzung liegt mit rund drei Millionen Festmetern pro Jahr aber deutlich unter dem Zuwachs.
Für die nächste Waldgeneration zeigt die Bundeswaldinventur für die Oberpfalz bereits einige positive Trends: auf knapp einem Drittel der Waldfläche wachsen demzufolge schon junge Bäume unter dem Schutz des Altbestandes. Diese Verjüngung besteht zu 49 Prozent aus Laubbäumen. Allerdings ist die Fichte mit einem Anteil von 39 Prozent immer noch die häufigste Baumart in der Verjüngung. Die Totholzvorräte sind deutlich gestiegen – auf rund 23 Festmeter pro Hektar. Damit liegt die Oberpfalz jedoch noch unter dem bayerischen Durchschnitt von 30 Festmetern pro Hektar.
Niederbayern: Mehr Laubholz und Tanne
Der Waldumbau macht laut den Ergebnissen des Waldinventurberichts auch in Niederbayern Fortschritte. Die Anteile von Laubholz und Tanne sind in den vergangenen zehn Jahren weiter angestiegen. "Die erfreuliche Bilanz zeigt: Unsere Wälder sind in guten Händen. Denn die positive Entwicklung ist vor allem das Ergebnis nachhaltiger und vorausschauender Arbeit unserer Waldbesitzer und Förster", so Regierungspräsident von Niederbayern Rainer Haselbeck am vergangenen Freitag bei der Vorstellung des Berichts.
Fichtenanteil geht zurück
Die niederbayerischen Wälder entwickelten sich damit weiter in Richtung mehr Naturnähe und Klimatoleranz, so eine Erkenntnis. Der Anteil der Fichte gehe in Niederbayern zurück. Sie bleibt aber mit einem Anteil von über 40 Prozent Waldfläche derzeit der wichtigste Baum in Niederbayerns Wäldern.
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