Der geplante Ausbau der Kampenwandbahn im Chiemgau ist heftig umstritten. Die Betreiber wollen die in die Jahre gekommene 4er-Gondelbahn modernisieren: Dann könnten pro Stunde ungefähr 1.500 Menschen auf den Berg fahren – mehr als dreimal so viele wie bisher. Doch es gibt Widerstand in der Region: Schon jetzt kämen sehr viele Ausflügler, Bergwanderer und Mountainbiker auf die Kampenwand. Kritiker fürchten, dass ein Ausbau der Bahn den Berg überlasten und der Natur schaden könnte.
Die Hoffnung: mehr Komfort, Barrierefreiheit und moderne Technik
Der Eigentümer, der auch ein Restaurant am Gipfel betreibt, kann diese Einwände nicht nachvollziehen: Ihm geht es um mehr Komfort, Barrierefreiheit und zeitgemäße Technik. Auch viele Aschauer erhoffen sich von einer modernen Bergbahn positive Auswirkungen auf den Tourismus – schon jetzt ein wichtiger Wirtschaftszweig in der Region.
Bund Naturschutz klagt
Naturschützer dagegen sorgen sich um geschützte Arten wie Birkhuhn, Auerhahn und Alpensalamander. Für einen Ausbau müsste die Trasse verbreitert werden – auf Kosten des Bergwaldes. Auch deshalb klagt der Bund Naturschutz gegen die Modernisierung.
Die Staatsregierung steht dem Ausbau der Kampenwandbahn offen gegenüber und sieht diesen als wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Region. Tourismusförderung ja, aber nachhaltig und umweltverträglich, fordern dagegen die Grünen. Die aktuelle Seilbahnförderung der Staatsregierung sei der falsche Ansatz.
Diskutieren Sie mit!
Soll die Kampenwandbahn modernisiert werden? Verkraftet der Berg immer mehr Besucher? Lassen sich Tourismus und Naturschutz überhaupt miteinander vereinbaren? Und wie soll der Alpentourismus der Zukunft aussehen?
Über diese und andere Fragen diskutieren bei „jetzt red i“ Bürgerinnen und Bürger live aus Aschau im Chiemgau mit Michaela Kaniber (CSU), Bayerns Tourismusministerin und Gisela Sengl, Landesvorsitzende Bündnis 90 / Die Grünen in Bayern.
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