Auf dem Land sollten gleichwertige Lebensverhältnisse herrschen wie in der Stadt. Das fordert die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele (externer Link). Denn auf dem Dorf fahren Busse und Bahnen oft nur noch selten, und Geschäfte machen zu - vom Ärztemangel ganz zu schweigen.
Vor allem Ältere und Beeinträchtigte leiden
Das mache es vor allem für ältere und beeinträchtigte Menschen im Alltag schwer, sagt Bentele und spricht von "gravierenden Folgen": Sogar die materielle Grundversorgung sei vielerorts bedroht. Eine wohnortnahe Infrastruktur sei da entscheidend - für alle Menschen: "Sie verhindert verödende Dorfzentren und bietet jungen Menschen eine Perspektive auf dem Land."
Vor allem bei der Mobilität müsse viel geschehen, sagt Bentele. Denn: "Mobilität ist ein Grundrecht, kein Luxus. Sie ist unverzichtbar für gesellschaftliche Teilhabe und Selbständigkeit und damit ein Kernbestandteil der Daseinsvorsorge."
Millionen Barrieren auch in Städten
Aber auch in den Städten gibt es laut Bentele Millionen Hindernisse - Stichwort "Barrierefreiheit". Politik, Kommunen und Verkehrsunternehmen müssten hier Verantwortung übernehmen. Die Deutsche Bahn habe gezeigt, dass Veränderungen machbar sind, und ermögliche mit dem ICE L ab Ende des Jahres zum ersten Mal in Deutschland einen vollständig stufenlosen Einstieg in einen Fernzug. Das müsse auch für Haupt- und Nebenstrecken kommen, fordert der VdK.
Doch Barrierefreiheit müsse auch im privaten Verkehr verpflichtend werden, damit alle Menschen sich in einer inklusiven Gesellschaft selbst versorgen können, so Bentele. Darum müsse das Behindertengleichstellungsgesetz in diesem Punkt erneuert werden.
Mit Informationen von KNA
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