Ein Hauseingang im oberfränkischen Pretzfeld. (Archivbild)
Ein Hauseingang im oberfränkischen Pretzfeld. (Archivbild)
Bild
Kein Bus, kein Laden: Dörfer dürfen nicht veröden
Bildrechte: BR/Leon Baatz
Schlagwörter
Bildrechte: BR/Leon Baatz
Audiobeitrag

Kein Bus, kein Laden: Dörfer dürfen nicht veröden

Audiobeitrag
>

Kein Bus, kein Laden: Verband warnt vor Verödung der Dörfer

Kein Bus, kein Laden: Verband warnt vor Verödung der Dörfer

Der Sozialverband VdK fordert eine bessere Infrastruktur für Dörfer. Das betrifft zwar alle, sagt Präsidentin Verena Bentele, vor allem aber junge, alte und beeinträchtigte Menschen. Hier müsse die Politik etwas tun und der Verödung entgegenwirken.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Radio Nachrichten am .

Auf dem Land sollten gleichwertige Lebensverhältnisse herrschen wie in der Stadt. Das fordert die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele (externer Link). Denn auf dem Dorf fahren Busse und Bahnen oft nur noch selten, und Geschäfte machen zu - vom Ärztemangel ganz zu schweigen.

Vor allem Ältere und Beeinträchtigte leiden

Das mache es vor allem für ältere und beeinträchtigte Menschen im Alltag schwer, sagt Bentele und spricht von "gravierenden Folgen": Sogar die materielle Grundversorgung sei vielerorts bedroht. Eine wohnortnahe Infrastruktur sei da entscheidend - für alle Menschen: "Sie verhindert verödende Dorfzentren und bietet jungen Menschen eine Perspektive auf dem Land."

Vor allem bei der Mobilität müsse viel geschehen, sagt Bentele. Denn: "Mobilität ist ein Grundrecht, kein Luxus. Sie ist unverzichtbar für gesellschaftliche Teilhabe und Selbständigkeit und damit ein Kernbestandteil der Daseinsvorsorge."

Millionen Barrieren auch in Städten

Aber auch in den Städten gibt es laut Bentele Millionen Hindernisse - Stichwort "Barrierefreiheit". Politik, Kommunen und Verkehrsunternehmen müssten hier Verantwortung übernehmen. Die Deutsche Bahn habe gezeigt, dass Veränderungen machbar sind, und ermögliche mit dem ICE L ab Ende des Jahres zum ersten Mal in Deutschland einen vollständig stufenlosen Einstieg in einen Fernzug. Das müsse auch für Haupt- und Nebenstrecken kommen, fordert der VdK.

Doch Barrierefreiheit müsse auch im privaten Verkehr verpflichtend werden, damit alle Menschen sich in einer inklusiven Gesellschaft selbst versorgen können, so Bentele. Darum müsse das Behindertengleichstellungsgesetz in diesem Punkt erneuert werden.

Mit Informationen von KNA

Im Video: Junge Menschen wollen zurück aufs Land

Marco Härtl mit Kollegen in seiner Medienagentur im Heimatdorf.
Bildrechte: BR24
Videobeitrag

Junge Menschen wollen zurück aufs Land

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!