Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern, spaziert in Indien über einen Markt.
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Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern, unternimmt während seiner mehrtägigen Indienreise einen Spaziergang über einen Markt.

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Magen-Darm-Erkrankung in Indien: Söder muss Reise abbrechen

Magen-Darm-Erkrankung in Indien: Söder muss Reise abbrechen

Mitten in seiner Indien-Reise zwingt eine Magen-Darm-Erkrankung Bayerns Ministerpräsidenten Söder zur Bettruhe: Während er in Neu-Delhi bleiben muss, fliegt die Delegation ohne den Regierungschef weiter – am Dienstag stehen mehrere Termine an.

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Eigentlich sollte es für Markus Söder (CSU) am Abend aus der indischen Hauptstadt Neu-Delhi in den Bundestaat Karnataka im Süden weitergehen, in die Partnerregion Bayerns. Doch wegen einer akuten Magen-Darm-Erkrankung ist für den bayerischen Ministerpräsidenten das Reiseprogramm in Indien zu Ende. Söder muss vorerst in Neu-Delhi bleiben, wie ein Sprecher der Staatskanzlei sagte.

Bayerische Delegation setzt Reise fort

Die bayerische Delegation flog ohne den Ministerpräsidenten weiter. Für den Rest des Reiseprogramms übernimmt Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) die politischen Gespräche. Wo sich der Ministerpräsident die Erkrankung zugezogen hat, ist unklar. Offen blieb zunächst auch, wann er die Heimreise nach Bayern antreten kann.

Politische Gespräche zum Auftakt

Als erster Ministerpräsident - seit Edmund Stoiber (CSU) - war Söder am Samstag zusammen mit Staatskanzleichef Herrmann zu der Indien-Reise aufgebrochen. Zum Start am Sonntag gab es ein straffes Programm: Der Ministerpräsident besuchte den Sikh-Tempel Gurudwara Bangla Sahib in Neu-Delhi und die Einäscherungsstätte von Mahatma Gandhi, führte Gespräche mit Indiens Wissenschaftsminister Jitendra Singh sowie mit Außenminister Subrahmanyam Jaishankar. Rein protokollarisch ist dieser gar nicht für einen bayerischen Ministerpräsidenten zuständig, der Empfang war aus Söders Sicht daher eine große Ehre.

Neben der bayerisch-indischen Zusammenarbeit ging es Söder – nach eigenen Angaben in Absprache mit CDU-Chef Friedrich Merz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) – um die geplante indisch-europäische Freihandelszone. Auch für verstärkte deutsche Rüstungsexporte machte er sich stark.

Die Reise geht zurück auf eine Einladung, die der indische Premierminister Narendra Modi bereits beim G7-Gipfel im Juni 2022 ausgesprochen hatte. Wegen der Koalitionsverhandlungen in Berlin war vergangene Woche lange unklar, ob Söder den Flug tatsächlich antreten kann.

Vom Autozulieferer zum Sozialprojekt

Kontrastreich war dann das Programm am Montag: Zunächst besichtigte Söder das schicke Werk des Autozulieferers Madrassa in Neu-Delhi, der auch in Bayern mehrere Niederlassungen hat. Solche Firmen will der Ministerpräsident verstärkt in Bayern sehen und kündigte an, dass die bayerische Staatsregierung ihre gesamten Auslandsaktivitäten noch besser koordinieren werde.

Anschließend ging es durch enge, schmutzige Gassen in das Sunshine-Project, wo Kinder aus armen Familien eine Chance bekommen. Der Freistaat Bayern unterstützt das Projekt mit 10.000 Euro. "Natürlich können wir nicht alle Probleme der Welt lösen. Aber einen ganz kleinen Beitrag, um einigen eine Hoffnung zu geben, das können wir heute leisten", betonte Söder.

Auch ein Gespräch mit Indiens IT-Minister Ashwini Vaishnaw konnte der Ministerpräsident am Nachmittag noch führen. Am Empfang der deutschen Botschaft zu Söders Ehren konnte er wegen der gesundheitlichen Probleme anschließend nicht mehr teilnehmen.

Partnerschaft soll vertieft werden

Für Dienstag sieht das Programm der bayerischen Delegation die Besichtigung eines Markts und eines Tempels in Bangalore vor sowie den Besuch eines Don-Bosco-Heims für benachteiligte Kinder. Im Regierungssitz von Karnataka wird Staatskanzleichef Herrmann von Chief Minister Sri Siddaramaia empfangen. Dabei wollen die Politiker eine Vereinbarung zur Vertiefung der Partnerschaft beider Regionen unterzeichnen. Am Nachmittag besucht die Delegation die Baustelle des neuen Innovations-Hubs von Siemens. In der Nacht zum Mittwoch steht der Rückflug an.

Der Bundesstaat Karnataka ist seit neun Jahren Partnerregion des Freistaats. Das Handelsvolumen der bayerischen Wirtschaft mit Indien liegt bei 4,4 Milliarden Euro. Bayern exportiert nach Indien unter anderem Maschinen, Autos, Metall und chemische Erzeugnisse. Umgekehrt importiert der Freistaat aus Indien vorrangig Bekleidung und Elektrotechnik.

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