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Kinder versklavt: Zwei IS-Mitglieder in Bayern festgenommen

Kinder versklavt: Zwei IS-Mitglieder in Bayern festgenommen

In Regensburg und im Landkreis Roth sind zwei mutmaßliche Mitglieder der Terrororganisation Islamischer Staat festgenommen worden. Laut Bundesanwaltschaft soll das irakische Paar zwei jesidische Mädchen versklavt haben.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die jesidische Community kämpft seit Jahren darum, dass in Staaten wie Deutschland Verbrechen des sogenannten Islamischen Staates (IS) aufgeklärt werden. Immer wieder werden Personen gefasst und verurteilt, die während ihrer Zeit im IS in Syrien und im Irak Jesiden versklavt, gefoltert und getötet haben.

Vorwurf: Zwei Jesiden-Mädchen versklavt

Nun wurden zwei Verdächtige in Bayern gefasst, wie die Bundesanwaltschaft am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte. Die irakischen Staatsangehörigen seien in Regensburg und im Landkreis Roth durch Beamte des Bundeskriminalamts festgenommen worden. Dem Paar wird Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen sowie Mitgliedschaft in einer ausländischen Terrororganisation vorgeworfen.

Twana H. S. und Asia R. A. gehörten den Angaben zufolge zwischen Oktober 2015 und Dezember 2017 im Irak sowie in Syrien dem IS an. Der Mann und die Frau, die nach islamischem Recht verheiratet waren, sollen damals zwei Jesiden-Mädchen im Alter von fünf und zwölf Jahren versklavt haben.

Verdächtige in Untersuchungshaft

Der Mann soll die Mädchen mehrfach vergewaltigt haben. Seine Frau habe dafür das Zimmer hergerichtet und eines der Mädchen geschminkt.

Die Mädchen hätten "unentwegt" Hausarbeit und Kinderbetreuung leisten müssen, hieß es weiter. Auf vermeintliche Verfehlungen sei mit körperlicher Gewalt reagiert worden. So habe H. S. das ältere Mädchen einmal mit einem Besenstiel geschlagen. R. A. habe die Hand des kleineren Kinds mit heißem Wasser verbrüht und beide wiederholt dazu gezwungen, zur Bestrafung für jeweils eine halbe Stunde auf einem Bein zu stehen. Die Kinder hätten ihre eigene Religion nicht ausüben dürfen. Stattdessen mussten sie islamische Gebete und Glaubensregeln befolgen, wie die Bundesanwaltschaft weiter mitteilte. Vor der Ausreise aus Syrien im November 2017 habe das damalige Ehepaar die Mädchen an andere IS-Mitglieder weitergereicht. Dies alles habe dem erklärten Ziel des IS gedient, den jesidischen Glauben zu vernichten.

Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs habe Untersuchungshaft angeordnet.

Video: ARD-Rechtsexperte Schwartz zu den Ermittlungen

ARD-Rechtsexperte Kolja Schwartz erläutert: Was ist über diesen Fall bekannt? Warum ermittelt die Bundesanwaltschaft?
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ARD-Rechtsexperte Kolja Schwartz erläutert: Was ist über diesen Fall bekannt? Warum ermittelt die Bundesanwaltschaft?

Urteil gegen IS-Rückkehrerin in München

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte vor einigen Jahren den Verdacht geäußert, dass der IS nicht nur eine bewaffnete Dschihadistengruppe, sondern auch ein Netzwerk von Pädophilen sei. Die Bundesregierung hatte betont, dass sie dazu zwar "keine systematisch erhobenen Erkenntnisse" hat. Jedoch war ihr bekannt, dass der IS Vergewaltigungen von jungen Frauen, von Mädchen und Jungen bewusst als Strategie der Kriegsführung eingesetzt hat. Auch seien Kinder über IS-Chat-Gruppen im Internet zum Verkauf angeboten worden.

Die jesidische Community verfolgt genau, wenn IS-Anhänger vor Gericht stehen. Viel Aufmerksamkeit erregte zuletzt der Prozess gegen die IS-Rückkehrerin Jennifer W. vor dem Münchner Oberlandesgericht. Sie wurde im vergangenen Jahr zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren verurteilt. Laut Gericht hat sie sich mitschuldig gemacht am Tod eines fünfjährigen jesidischen Mädchens.

Video: BR-Reporter Wenleder aus Regensburg

Zwei IS-Mitglieder festgenommen - Andreas Wenleder berichtet aus Regensburg
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Kinder versklavt: Zwei IS-Mitglieder in Bayern festgenommen

Mit Informationen von AFP

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