Kommandoübergabe auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr: Ab sofort ist Brigadier General Terry R. Tillis der ranghöchste US-Militär in Bayern. Er übernimmt die Aufgabe in unruhigen politischen Zeiten und mit vielen Aufgaben.
Kommandoübergabe in Grafenwöhr
Kanonendonner, Trompetensignale und das Lied der US Army aus zig Herzen und Kehlen: Die Kommandoübergabe auf dem Paradefeld der Tower Barracks unter dem altehrwürdigen Grafenwöhrer Wasserturm ist ein militärisches "Welcome" für den neuen Kommandeur der über 13.000 US-Soldaten in Bayern.
Terry Tillis: Ranghöchster US-Militär in Bayern
Terry Tillis kennt Grafenwöhr bereits, noch zu Corona-Zeiten hat er hier bereits eine Einheit befehligt. Jetzt kehrt er nach einer Zwischenstation in Fort Riley in den USA als ranghöchster US-Militär in Bayern zurück. Er übernimmt in politisch unruhigen Zeiten das Kommando, die Liste an Herausforderungen ist lang. In Europa tobt ein Krieg in der Ukraine, im Nahen Osten hat die US-Armee den Iran bombardiert, die NATO stellt sich auf weitere Aggressionen von Seiten Russlands ein. Hauptaufgabe ist, die Einsatzfähigkeit herzustellen, für die US-Armee, aber auch für die NATO. "Was wir hier üben und entwickeln, kann weltweit eingesetzt werden", sagt der scheidende General Stephen Carpenter. Er meint Waffentests, aber auch das Zusammenspiel multinationaler Einsatzkräfte innerhalb der NATO. Das wird hier im Feld, aber auch virtuell trainiert. Zu den 13.000 fest stationierten US-Soldaten kommen regelmäßig rotierende US-Einheiten.
US-Armee bildet ukrainische Soldaten in Grafenwöhr aus
Dazu gibt es weitere Aufgaben: 10.000 ukrainische Soldaten hat die US-Armee in den vergangenen Jahren hier bereits ausgebildet. Entsprechend anziehend ist der Militärstandort für Spionage. Außerdem laufen fast rund um die Uhr multinationale Übungen. Die US-Militärs begrüßen, dass Deutschland künftig mehr Geld für Verteidigung ausgeben will. Und betonen, dass der Standort Grafenwöhr wichtig sei, für die US-Armee selbst, aber auch für die NATO, ein Dreh- und Angelpunkt an der sogenannten NATO-Ostflanke.
Präsident Trump: Keine Rede mehr von Reduzierung der Truppen
US-Präsident Donald Trump hatte einige Male bereits angekündigt, Truppen in Deutschland abziehen zu wollen. Investitionen waren eingefroren worden. Heute ist von einer Reduzierung der Truppen in Bayern keine Rede mehr. Die US-Militärs betonten, wie gut aufgehoben sie sich fühlen. Zudem werden jährlich weitere Millionen US-Dollar in den Truppenübungsplatz investiert. Das bestätigen die beiden Bürgermeister von Vilseck und Grafenwöhr, Edgar Knobloch und Hans-Martin Schertl. Auch sie sprechen von "Millioneninvestitionen" in den kommenden Jahren. Die Zeichen stünden eher auf Ausbau statt Abbau. Die US-Garnison Bavaria umfasst die Standorte Grafenwöhr, Vilseck, Hohenfels und Garmisch. Zusammen mit Angehörigen und Zivilangestellten umfasst die Community rund 40.000 Amerikaner.
Der scheidende General Stephen Carpenter wird militärisch verabschiedet.
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