Weil er seine eigene Oma angezündet und dadurch getötet hat, ist ein 33-Jähriger vor dem Landgericht Landshut zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Die Kammer wertete die Tat als Totschlag und ordnete die Unterbringung des Mannes in einer psychiatrischen Klinik an, teilte das Landgericht Landshut BR24 mit.
- Zum Vorbericht: Prozess in Landshut: Enkel soll eigene Oma angezündet haben
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Verurteilung wegen Mordes beantragt, die Verteidigung plädierte hingegen für vier Jahre Haft wegen Körperverletzung mit Todesfolge.
Oma während des Angriffs bei vollem Bewusstsein
Am 20. März dieses Jahres hatte der Verurteilte im Streit die Haare seiner 93-jährigen Großmutter mithilfe von Desinfektionsmittel als Brandbeschleuniger angezündet. Die Seniorin, die zwar pflegebedürftig, aber laut Gericht bei vollem Bewusstsein war, erlitt schwerste Verbrennungen am Kopf und Oberkörper. Sie kam brennend auf dem Boden neben dem Bett zum Liegen. Knapp vier Wochen später starb sie aufgrund der schweren Verletzungen im Krankenhaus.
Mutter konnte über Balkon flüchten
Auslöser für den vorangegangenen Streit waren wohl ausstehende Rechnungen, die die Mutter des Verurteilten nicht bezahlen wollte. Daraufhin rastete der 33-Jährige aus, so das Gericht. Während sich die Oma nicht wehren konnte, flüchtete die Mutter aus Angst um ihr eigenes Leben über den Balkon nach draußen. Sie konnte ihrem Sohn entkommen und einen Notruf absetzen.
Verteidiger: "Er wollte sie nie töten"
Während der Verhandlung räumte der Angeklagte ein, schuld am Tod seiner Großmutter zu sein. Er wollte sie nie töten, erklärte der Verteidiger. Ein Psychiater stellte bei dem 33-Jährigen eine paranoide Schizophrenie und eine Drogenabhängigkeit fest. Der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig.
Mit Material der dpa
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