Heißere Tage, weniger Niederschlag: Vielerorts kämpft man gegen Trockenheit an. Ein Beispiel: Der Bodensee. Das Wasser hat sich dort einige Meter vom Ufer entfernt. Der Referenzpegel in Konstanz liegt laut Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) bei rund 2,70 Meter (Stand: 7.4.). Die Vorhersage bis Mitte des Monats geht von weiter sinkenden Wasserständen aus, bis zu einem Pegel von 2,60 Meter. Zum Vergleich: Der niedrigste Wasserstand im Zeitraum von 1991 bis 2020 lag laut LUBW im Februar 2006 bei 2,29 Meter.
Das sei an sich nicht besorgniserregend, so die LUBW. Allerdings beunruhige die Schneeschmelze. Normalerweise führe das Schmelzwasser aus den Bergen bis zum Sommer wieder zu höheren Wasserständen im Bodensee. Es wird aber mit "unterdurchschnittlicher Schneedecke und damit weniger Schneeschmelze" im Bereich des Bodensee-Einzugsgebietes gerechnet.
Bayern: Waldbrandgefahr steigt
Nicht nur die Seen und Flüsse sind betroffen, auch die Wälder. Ein großes Problem ist die Waldbrandgefahr in Bayern. Der Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigte am Freitag im Süden des Freistaats für weite Teile des Alpenraums die Stufe vier von fünf an. Das bedeutet hohe Gefahr.
In einigen Regionen Unterfrankens wird mit der Warnstufe 4 gerechnet, und auch in Teilen Oberbayerns und Schwabens ist die Lage angespannt. In den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Miesbach, Rosenheim und dem Oberallgäu gilt bereits Warnstufe 4, und weitere Gebiete wie Weilheim-Schongau und das Ostallgäu könnten am Samstag nachziehen. Als Vorsichtsmaßnahme hat die Regierung von Oberbayern für Freitag und Samstag Luftbeobachtungsflüge angeordnet, um mögliche Brände frühzeitig zu erkennen und schnell reagieren zu können. Laut dem DWD könnte sich die Situation am Sonntag etwas entspannen – dann wird auch Regen erwartet. Bereits im März gab es in diesem Jahr die ersten Waldbrandwarnungen.
Was die Forstministerin empfiehlt
Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) mahnte, besonders vorsichtig zu sein und das seit Anfang März geltende Rauchverbot im Wald unbedingt einzuhalten. "Jede Unachtsamkeit, jede achtlos weggeworfene Zigarette und jeder kleine Funke können aktuell einen folgenschweren Waldbrand auslösen." Auch das Parken auf trockenem Gras sei wegen der heißen Fahrzeugkatalysatoren gefährlich, hieß es weiter.
Vor rund vier Wochen brannte der Bergwald bei Bayrischzell. Hier habe sich gezeigt, wie schnell sich Brände in steilen Berglagen ausbreiten könnten und wie schwer sie zu bekämpfen seien. Es habe mehrere Tage gedauert, bis Löschhubschrauber und Hunderte Einsatzkräfte den Brand gelöscht hatten.
Unterhalb der Aussichtsplattform des Zwirenzl bei Waldmünchen im Landkreis Cham beschäftigt ein Waldbrand die Feuerwehr schon seit zwei Tagen.
Im Video: Trocknet Bayern aus?
Vor allem den Wäldern macht die Trockenheit zu schaffen.
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