Erst seit den frühen Morgenstunden ist der jüngste Ausstand der Lokführer bei der Bahn zu Ende, der Zugverkehr normalisiert sich allmählich, da wird schon wieder gestreikt - im Flugverkehr: Seit vier Uhr Früh ist der Betrieb am Flughafen München stark eingeschränkt.
Zum Streik aufgerufen hat die Kabinengewerkschaft Ufo: Bis 23 Uhr soll das Kabinenpersonal im Ausstand bleiben, von Lufthansa Airlines und CityLine soll der Gewerkschaft zufolge möglichst gar keine Maschine abheben.
Auch Streiks am Donnerstag und Freitag geplant
Die Gewerkschaft Verdi hat das Luftsicherheitspersonal auch am Freitag zu Warnstreiks an mehreren deutschen Flughäfen aufgerufen. Der Flughafen München teilte mit, von einem Streikaufruf der Gewerkschaft von Donnerstag bis Freitag früh um 6.00 Uhr seien in München zwar nur die Kontrollstellen für das Personal betroffen, aber dadurch könne es zu Einschränkungen im Flugbetrieb kommen.
Passagiere sollten sich vor der Anreise bei ihrer Airline über den aktuellen Flugstatus informieren. "Die Sicherheitskontrollen für Passagiere sind von diesem Streik nicht betroffen und haben regulär geöffnet", teilte die Flughafengesellschaft mit.
400 annullierte Flüge - und rund 50.000 betroffene Passagiere
Nach dem Streik am Dienstag in Frankfurt hatte sich der Lufthansa-Konzern auch auf diesen Ausstand vorbereitet - und im Vorfeld schon 400 Verbindungen gestrichen. Voraussichtlich 50.000 Fluggäste müssen deshalb umplanen. Insgesamt ist der Lufthansa-Betrieb am Münchner Flughafen an diesem Mittwoch ziemlich beeinträchtigt: Nur eine Handvoll Maschinen kann ins Ausland fliegen – etwa nach Paris, Neapel oder Belgrad.
Ansonsten finden sich auf der vergleichsweise spärlich bestückten Anzeigentafel im Terminal 2 nur zwölf Lufthansa-Verbindungen nach Frankfurt. Der Konzern hat sie eingerichtet, damit Münchner Passagiere wenigstens von dort ihre Reise starten können. Die Kabinencrews dafür wurden aus Personal, das sich nicht am Streik beteiligt, und aus Mitarbeitenden aus dem Management zusammengestellt.
Ufo pocht auf 15 Prozent mehr Geld
Die Gewerkschaft Ufo fordert im Kern 15 Prozent mehr Geld und ist mit den bisherigen Angeboten des Konzerns nicht zufrieden. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, wollen die Streikenden am Vormittag durch das Airport Center zwischen den Terminals ziehen. Gegen Mittag ist dann eine Kundgebung am Lufthansa Flight Operation Center geplant – also vor dem Gebäude, in dem alle Einsätze des fliegenden Personals beginnen und enden.
Andere Fluggesellschaften sind von dem Streik heute nicht betroffen. Ihre 400 geplanten Starts und Landungen sollten also stattfinden.
Streik Nummer drei in dieser Woche - und nicht der letzte
Erst um zwei Uhr nachts an diesem Mittwoch haben die GDL-Lokführer bei der Bahn ihren Streik beendet. Und am Montag bereits hatten die Ärzte an den Unikliniken ihre Arbeit niedergelegt. Damit ist dieser Streik bei der Lufthansa also der dritte in dieser Woche.
Und Nummer vier steht auch schon an: Für den morgigen Donnerstag hat die Gewerkschaft Verdi die Luftsicherheitskräfte zum Streik aufgerufen. Betroffen sind voraussichtlich die Flughäfen Berlin, Hamburg, Köln, Stuttgart und Karlsruhe/Baden Baden.
Mit Informationen von dpa
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