Mit einem Auto ist ein Mann am Samstagnachmittag in Passau in eine Menschengruppe gefahren. Fünf Menschen wurden verletzt, darunter auch seine Ehefrau und seine Tochter. Die Polizei geht davon aus, dass der Fahrer absichtlich in die Gruppe gefahren ist. Gegen den Fahrer wurde Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen, er sitzt nun in Untersuchungshaft. Was bisher über den Vorfall bekannt ist:
Was ist passiert?
Der Fahrer eines schwarzen Mercedes fuhr am Samstagnachmittag gegen 15.30 Uhr in der Grünaustraße am Rande der Passauer Innenstadt in eine Menschengruppe. Es handelt sich um eine eher ruhige Seitenstraße, die als Einbahnstraße verläuft und vor allem aus Wohnhäusern besteht. Das Fahrzeug kam schräg auf dem Gehweg zum Stehen. Nach der Tat soll es zu einem Handgemenge zwischen verletzten Personen und dem Fahrer gekommen sein. Passanten riefen die Polizei. Der Fahrer wurde noch am Unfallort festgenommen.
Wie viele Verletzte gab es?
Insgesamt fünf Menschen wurden bei dem Vorfall verletzt. Unter den Opfern ist auch die 38 Jahre alte Ehefrau des Fahrers und dessen fünf Jahre alte Tochter. Daneben handelt es sich um drei weitere Frauen im Alter von 18, 39 und 52 Jahren. Sie sollen unter anderem Schürfwunden und Prellungen erlitten haben, nach einer ersten Behandlung im Krankenhaus wurden drei von ihnen, darunter die Tochter, inzwischen wieder entlassen. Die Mutter und die 39-Jährige wurden schwerer verletzt und befinden sich noch in einer Klinik. Es bestand bei keinem der Opfer Lebensgefahr.
Wer ist der Fahrer?
Bei dem Fahrer handelt es sich um einen 48 Jahre alten Mann. Die Familie und die verletzten Frauen stammen laut Polizei aus dem Irak und waren Bekannte. Alle sollen im Raum Passau beziehungsweise im Landkreis Freyung-Grafenau leben. Der Fahrer kannte nach BR-Informationen auch die anderen Personen, laut Polizei waren es keine willkürlichen Opfer. Ob sich der Fahrer mittlerweile zu dem Vorfall geäußert hat, kann die Polizei nicht sagen, denn das sei Gegenstand der Ermittlungen, heißt es.
Was könnte das Motiv sein?
Die Polizei geht mittlerweile davon aus, dass der Mann sein Auto bewusst in die Gruppe gelenkt hat. Nach ersten Ermittlungen liegen demnach Anhaltspunkte vor, dass ein möglicher Sorgerechtsstreit Auslöser für die Tat gewesen sein könnte. "Im Zusammenhang mit seiner Frau gab es in der Vergangenheit bereits Anlass für ein polizeiliches Tätigwerden", sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dpa.
Wie geht es weiter?
Die Kriminalpolizeiinspektion und die Staatsanwaltschaft Passau haben die Ermittlungen übernommen; aktuell wird laut dpa von einem versuchten Tötungsdelikt ausgegangen. Am Nachmittag wurde der 48-Jährige am Amtsgericht Passau vorgeführt. Dort wurde Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen. Der Mann sitzt nun in Untersuchungshaft.
Polizei bittet um Hinweise
Die Polizei bittet Passanten, die das Geschehen beobachtet haben und hierzu sachdienliche Angaben machen können, sich mit der Kriminalpolizeiinspektion Passau (Telefonnummer 0851/95110), oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Mit Informationen von dpa.
Im Video: Haftbefehl für Passauer Unfallfahrer erlassen
Personengruppe in Passau erfasst: Fahrer in U-Haft
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