Gelb-Blauer Aufkleber auf grauem Pflaster weist ukrainischen Flüchtlingen den Weg
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Regierungsbezirk Schwaben muss mehr ukrainische Flüchtlinge aufnehmen (Symbolbild)

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Mehr ukrainische Flüchtlinge für Schwaben - Unterkünfte fehlen

Mehr ukrainische Flüchtlinge für Schwaben - Unterkünfte fehlen

In Schwaben sind bisher weniger ukrainische Flüchtlinge untergebracht, als in den anderen bayerischen Regierungsbezirken. Deshalb müssen jetzt mehr Flüchtlinge aufgenommen werden. Doch Unterkünfte sind knapp.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

In Schwaben sind bisher weniger ukrainische Flüchtlinge untergekommen, als im Rest Bayerns: Das soll sich ändern. Dafür wird Schwaben in Kürze die Anlaufstelle in Bayern für ukrainische Flüchtlinge übernehmen. Bisher war hier Niederbayern zuständig. In den Landkreisen sucht man händeringend nach geeigneten Unterkünften.

Schwaben ist Schlusslicht

Der Regierungsbezirk Schwaben muss rund 2.400 Ukraine-Flüchtlinge aus anderen Teilen Deutschlands aufnehmen. Bayern habe bisher etwa 7.000 weniger Menschen aufgenommen als andere Bundesländer, deshalb werde nun umverteilt, teilt das Landratsamt Augsburg mit. Schwaben sei wiederum bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Kriegsgebiet das bayernweite Schlusslicht.

Gemeinschaftsunterkünfte belegt

In den Landkreisen Dillingen an der Donau und Augsburg sucht man dringend nach weiteren Unterkünften für die die Flüchtlinge aus der Ukraine, aber auch aus anderen Ländern. Nach Angaben des Augsburger Landrats Martin Sailer sind die 67 dezentralen Unterkünfte und Gemeinschaftsunterkünfte der Regierung von Schwaben im Landkreis fast vollständig belegt. Ähnlich sieht die Situation im Landkreis Dillingen aus. Die Lage hier sei prekär, so Landrat Markus Müller.

Turn- oder Sporthallen könnten benötigt werden

"Dauerhafte Flüchtlingsströme mit Zuteilungsraten im gegenwärtigen Umfang schaffen wir als Landkreis so nicht", warnt Landrat Markus Müller. Bisher konnte es vermieden werden, Turn- oder Sporthallen für die Unterbringung zu belegen. Das könne sich aber jetzt schnell ändern. Bei der Flüchtlingswelle in den Jahren 2015 und 2016 hatte der Landkreis 119 dezentrale Unterkünfte angemietet, derzeit sind es nur 75, der Markt scheine ausgereizt, so die Mitteilung weiter. Auch erschlossene Plätze, auf denen man beispielswiese mobile Messehallen aufstellen könne, wären geeignet. Man sei für jeden Vorschlag dankbar, ob Hallen, Container oder andere Unterbringungsmöglichkeiten.

Augsburger Landrat sieht Bund und Länder in der Pflicht

Die Lage sei mehr als nur angespannt, so Sailer. "Wenn es nicht zeitnah gelingt, aus der Situation etwas Druck rauszunehmen, steuern wir bald auf einen Kollaps zu." Er bittet Bund und Länder, Landkreise und kreisfreie Städte mit der "Mammut-Aufgabe der Schaffung von Unterbringungsplätzen" nicht alleine zu lassen.“ Es sei zu prüfen, ob Flüchtlinge übergangsweise in leerstehenden Landes- und Bundesimmobilien leben könnten.

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