Ein 21 Jahre alter Mann hat in einer Firma im unterfränkischen Mellrichstadt drei Menschen angegriffen.
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Tödlicher Messerangriff in Mellrichstadt: Was bisher bekannt ist

Tödlicher Messerangriff in Mellrichstadt: Was bisher bekannt ist

Ein 21 Jahre alter Mann hat in einer Firma im unterfränkischen Mellrichstadt drei Menschen angegriffen. Eine Frau starb noch vor Ort, zwei Männer wurden schwer verletzt. Die Polizei nahm den Tatverdächtigen fest. Was wir wissen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Ein Mann greift Mitarbeitende in einer Firma in Unterfranken mit einem Messer an. Eine Frau stirbt, zwei Männer werden schwerverletzt. Die Polizei nimmt den Verdächtigen fest. Über die Plattform X hatte die Polizei die Öffentlichkeit informiert und schon am Vormittag betont: "Für Außenstehende besteht keine Gefahr." Noch sind viele Details unklar. Was wir bisher wissen:

Was ist passiert?

Ein 21 Jahre alter Mann betritt am 1. Juli gegen 7.30 Uhr eine Firma im unterfränkischen Mellrichstadt und geht mit einem spitzen Gegenstand auf drei Menschen los. Erste Berichte einer möglichen Auseinandersetzung unter Mitarbeitenden hat die Schweinfurter Staatsanwaltschaft mittlerweile korrigiert. Inzwischen gehen die Ermittler davon aus, dass der 21-Jährige mit einem Messer gezielt die Frau angegriffen hat, die später an ihren Verletzungen starb. Die beiden weiteren Opfer wollten den Angreifer aufhalten und wurden dabei schwerverletzt.

Laut Polizei konnten Augenzeugen den jungen Mann schließlich überwältigen und dann festhalten, bis die Polizei eintraf. Er wurde festgenommen. Am Tatort wurde ein Klappmesser als Tatwaffe sichergestellt. Laut Polizei war ein Großaufgebot an Einsatz- und Rettungskräften vor Ort. Im Einsatz waren auch ein Rettungswagen und ein Rettungshubschrauber aus Thüringen.

Wer sind die Opfer?

Eine 59-jährige Frau überlebt den Angriff nicht. Sie stirbt noch vor Ort, obwohl sofort mit der Reanimation begonnen wurde. Zwei Männer im Alter von 55 und 62 Jahren erleiden schwerste Verletzungen und werden aktuell in Krankenhäusern behandelt. Sie sind laut Staatsanwaltschaft Schweinfurt aber mittlerweile außer Lebensgefahr. Einer der Männer ist der Vorgesetzte des Angreifers.

Wer ist der Täter?

Die Polizei hat den Tatverdächtigen, einen 21-jährigen deutschen Staatsangehörigen, noch am Tatort festgenommen. Bei einer anschließenden Vernehmung hat er laut Staatsanwaltschaft seine Tat bereits eingeräumt. Als Begründung dafür nannte er seine psychische Auffälligkeit, so die Staatsanwaltschaft. Inzwischen ist der junge Mann auf Anordnung eines Richters in der Psychiatrie untergebracht. Laut Gericht besteht dringender Tatverdacht wegen Mordes, versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung.

Der junge Mann sowie die drei Angegriffenen sind Mitarbeiter des Unternehmens. Dabei handelt es sich um den regionalen Stromversorger Überlandwerk Rhön. Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wohnt der Tatverdächtige im benachbarten Thüringen.

Was ist das Motiv?

Die Ermittlungen zu weiteren Hintergründen laufen. Zu einem möglichen Motiv des Tatverdächtigen ist noch nichts bekannt. Als mögliche Erklärung steht die psychische Verfassung des jungen Mannes im Raum. Ein forensischer Gutachter soll jetzt außerdem klären, ob der junge Mann zum Tatzeitpunkt schuldfähig war oder nicht. Bis das Ergebnis dieses Gutachtens vorliegt, wird es aber noch einige Zeit dauern.

Eine Durchsuchung der Wohnung des 21-Jährigen hat bislang keine weiteren Erkenntnisse zu den Hintergründen der Tat erbracht, bestätigt die Staatsanwaltschaft auf Anfrage von BR24. Die Beamten haben aber diverse Dinge sichergestellt und ermitteln weiter.

Wie sind die Reaktionen in der Kleinstadt?

Mellrichstadts Bürgermeister Michael Kraus (Freie Wähler) bezeichnet die Tat als "Katastrophe" für die beschauliche Kleinstadt mit rund 5.600 Einwohnern. "Wir sind in Mellrichstadt alle zutiefst schockiert über diese Tat. Unser Mitgefühl ist bei den Mitarbeitern des Überlandwerks Rhön und natürlich bei den Angehörigen der Geschädigten", sagte Kraus gegenüber BR24. "Es ist ein kleiner Ort, jeder kennt jeden, es ist sehr familiär", betont auch Polizeisprecher Denis Stegner. Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann (CSU) äußert in einem Statement große Bestürzung. Er dankte den Einsatzkräften für ihr schnelles und professionelles Handeln.

Welche Hilfsangebote gibt es?

Man habe den Rettungskräften die Mehrzweckhalle der Stadt zur Verfügung gestellt, um die rund 50 Mitarbeitenden des Überlandwerks Rhön und die Angehörigen der Geschädigten zu betreuen. Ein Team der psychosozialen Notfallversorgung kümmert sich seit dem Vormittag um die Betroffenen.

Mit Informationen von dpa

Im Video: Messerangriff in Mellrichstadt – Was bislang bekannt ist

Messerangriff in Mellrichstadt
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Messerangriff in Mellrichstadt

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