Radarfalle bei Nacht (Symbolbild)
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Das Landgericht Nürnberg-Fürth hat einen Raser zu knapp vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. (Symbolbild)
Bildrechte: picture alliance/dpa | Marijan Murat
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Das Landgericht Nürnberg-Fürth hat einen Raser zu knapp vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. (Symbolbild)

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Mit 180 Stundenkilometern durch die Stadt: Raser verurteilt

Mit 180 Stundenkilometern durch die Stadt: Raser verurteilt

Ein Mann raste mit 180 km/h durch die Fürther Innenstadt und verletzte dabei eine Frau lebensgefährlich: Dafür hat ihn das Landgericht Nürnberg-Fürth zu knapp vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Er wird aber länger im Gefängnis bleiben.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Ein 27-Jähriger war im Januar 2022 durch die Fürther Innenstadt gerast und hatte dabei einen schweren Unfall verursacht. Höchstgeschwindigkeit: mehr als 180 km/h, Fahrzeug mit 625 PS, Geschwindigkeit beim Crash: etwa 120 km/h. Bei dem Unfall wurde eine Frau schwer verletzt.

Wegen eines verbotenen Kraftfahrtrennens mit schweren gesundheitlichen Folgen, vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs und unerlaubtem Entfernen vom Unfallort wurde der Mann vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth deshalb schuldig gesprochen. Dafür wurde er zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt.

Angeklagter bereits in Haft – Strafe verlängert

Da der Angeklagte bereits wegen eines Drogendeliktes im Gefängnis sitzt, ergibt sich eine Gesamtfreiheitsstrafe von elf Jahren und vier Monaten. Dazu muss er in eine Entziehungsanstalt, die Fahrerlaubnis wird eingezogen, mit einer Sperrfrist von vier Jahren.

Der 27-Jährige war bereits vor dem heutigen, letzten Verhandlungstag geständig. Er räumte die Raser-Fahrt ein: Er habe um vier Uhr morgens "im Vertrauen auf den wenigen Verkehr in den frühen Morgenstunden" ein höchstmögliches Tempo erreichen wollen. Dabei habe er niemanden verletzen oder gar töten wollen. Der Angeklagte gab ebenfalls zu, in der Nürnberger Straße über eine rote Ampel gefahren und dann mit dem Auto einer Frau kollidiert zu sein.

Crash mit 120 Kilometern pro Stunde: Frau schwer verletzt

Trotz einer Vollbremsung habe er den Unfall aufgrund seiner hohen Geschwindigkeit nicht mehr verhindern können. Den Ausführungen eines Sachverständigen zufolge habe er den Ford Focus der Frau immer noch mit rund 120 km/h gerammt. Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Auto der Frau von der Fahrbahn geschleudert, riss dort einen Betonstein aus seiner Verankerung, scherte einen Baum glatt ab und schob mehrere geparkte Autos ineinander. Dabei erlitt die Fahrerin schwere, zum Teil lebensgefährliche Verletzungen.

Bis heute hat sich das Opfer nicht von den schweren Verletzungen erholt. Als Zeugin sagte sie aus, sie leide nach wie vor unter den Folgen des Unfalls, habe Pflegestufe 2 und könne nicht mehr arbeiten. Der Angeklagte hatte auch gestanden, nach dem Unfall vom Ort des Geschehens geflohen zu sein, ohne sich um die schwer verletzte Frau zu kümmern.

Mehrere Vorstrafen angesammelt

Bereits als junger Erwachsener war der Mann auffällig geworden und wurde unter anderem vom Jugendgericht im Jahr 2018 wegen Nötigung in zwei Fällen und Sachbeschädigung zu einem Fahrverbot und Tagessätzen verurteilt. Darauf folgte ein Strafbefehl im Januar 2022 wegen Nötigung. Der Mann sitzt bereits im Gefängnis, wegen einer Haftstrafe von zehn Jahren und sechs Monaten, die ihm wegen eines Drogendeliktes auferlegt wurden.

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