Symbolbild: Wasserwacht-Flagge auf einem Boot
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Mutter mit unterkühltem Kind auf SUP – Wasserwacht "sprachlos"

Mutter mit unterkühltem Kind auf SUP – Wasserwacht "sprachlos"

Die Wasserwacht Lenggries konnte es gar nicht glauben: eine Frau mit Trenchcoat auf einem Stand-up-Board im Sylvensteinsee, neben ihr ein durchgefrorenes Kind. "Das hätte böse enden können", sagt Ulrich Kirchgatterer von der Wasserwacht zu BAYERN 3.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Wasserwacht Lenggries hatte am Samstag einen äußert ungewöhnlichen Einsatz: Eine Frau in einem Trenchcoat stand auf einem Stand-up-Paddling-Board auf dem Sylvensteinsee, neben ihr ihre frierende sechsjährige Tochter.

"Konnten es gar nicht glauben"

"Wir konnten es gar nicht glauben, als uns Passanten darauf aufmerksam gemacht haben, dass eine Mutter mit einem kleinen Kind auf einem See unterwegs ist", erzählt Ulrich Kirchgatterer von der Wasserwacht Lenggries im Talk mit BAYERN 3. Denn der Sylvensteinsee sei wirklich kalt gewesen.

"Wir sprechen hier von zehn Grad Wassertemperatur und zwölf Grad Lufttemperatur." Noch dazu seien die beiden leicht bekleidet gewesen. "Wir waren alle sehr sprachlos und perplex", sagt Kirchgatterer.

Heruntergerutschte Schwimmflügel

Das Kind habe Schwimmflügel getragen. Allerdings: "Die Schwimmflügel sind runtergerutscht und waren gar nicht mehr sicher bei dem Kind." Wenn das Kind ins Wasser gefallen wäre, wären die Schwimmflügel leider auch weg gewesen, so der technische Leiter der Wasserwacht Lenggries.

"Das heißt, das war hier wirklich eine lebensbedrohliche Situation." Zu empfehlen sei vielmehr eine Schwimmweste und bei den kalten Temperaturen auch eine Schutzkleidung, etwa in Form eines Neoprenanzugs.

Wasserwacht: Kind hat sichtlich gefroren

Wie die Wasserwacht bereits am Wochenende mitgeteilt hatte, war sie zu Mutter und Tochter aus dem Landkreis München auf den See hinausgefahren. Die Mutter in Herbstkleidung und Trenchcoat sei nur leicht nass, aber nicht unterkühlt gewesen. Die sechsjährige Tochter hingegen habe mit nassem Pullover, besagten Schwimmflügeln und kurzer Leggins auf dem SUP bereits sichtlich gefroren.

Die Einsatzkräfte brachten das Kind zur Wasserrettungsstation, wo es mit Decken und warmem Tee versorgt wurde. Nach einem Aufenthalt im Warmen und mit trockener Kleidung konnte die Familien die Heimreise antreten.

Wie hat die Mutter reagiert?

Die Mutter sei sich der Gefahr offenbar nicht bewusst gewesen, sagt der Wasserwachtler. "Sie wollte einfach den goldenen Herbst auf dem Wasser genießen mit ihrer Tochter. Die Wasserwacht habe sie aufgeklärt über die Gefahren. Eingesehen haben sie es wohl nicht ganz.

"Superdankbar" sind sie jedenfalls den Passanten, die das gesehen und gemeldet haben. Lieber einmal zu oft als einmal zu wenig die Rettung anrufen, sagt Kirchgatterer. "Denn das hätte wirklich ganz böse enden können."

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