Auf dem Bodensee hat es am Samstagnachmittag einen tödlichen Unfall gegeben: Dabei ist eine Frau aus Bayern ums Leben gekommen. Laut der österreichischen Polizei kollidierten ein Motorboot und ein Segelschiff im österreichischen Teil des Sees, etwa drei Kilometer vom Ufer entfernt.
Mann rettet sich durch Sprung ins Wasser
An Bord des Segelschiffs befand sich neben der Frau auch noch ein Mann – beide kommen aus dem Regierungsbezirk Schwaben, aus dem Landkreis Günzburg. Der Mann konnte sich laut der Polizei in Vorarlberg noch durch einen Sprung ins Wasser retten. Das Segelboot wurde durch den Aufprall vollständig zerstört und kenterte.
Für die Frau kam jede Hilfe zu spät. Sie erlitt bei dem Unfall schwere Verletzungen, wurde leblos treibend im Wasser gefunden und verstarb kurze Zeit später. Einsatzkräfte hatten nach der Bergung noch erfolglos versucht, sie am Ufer zu reanimieren.
Motorboot wohl mit hoher Geschwindigkeit unterwegs
Laut Polizei war das Motorboot mit vier Österreichern besetzt und mit hoher Geschwindigkeit auf dem Bodensee unterwegs. Es kollidierte demnach ungebremst mit dem Segelschiff der beiden Deutschen.
Die vier Motorboot-Insassen blieben körperlich unverletzt, erlitten aber einen Schock. Laut ORF (externer Link) ist der 26-jährige Bootsführer nicht vernehmungsfähig. Zum Unfallzeitpunkt sei der Mann nicht alkoholisiert gewesen, hieß es.
Die Unfall-Beteiligten wurden von einem Kriseninterventionsteam betreut. Die beiden Boote wurden von Feuerwehr und Polizei geborgen und an Land gebracht. Auch ein Rettungshubschrauber war im Einsatz. Warum es zu dem Unfall kam, war zunächst unklar. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf.
Das Unglück weckt Erinnerungen an Unfall auf dem Gardasee
Der Unfall vom Samstagnachmittag erinnert an ein Unglück aus dem Jahr 2021 auf dem Gardasee. Damals rammten zwei Männer aus Bayern in einem Motorboot in der Nacht das Holzboot eines italienischen Pärchens. Die Insassen, ein 37-Jähriger und seine 25-jährige Freundin, starben. Es stand der Verdacht im Raum, dass die beiden angeklagten Deutschen in der Nacht betrunken gewesen sein könnten. Darauf deuteten Aufnahmen einer Überwachungskamera hin.
Ein Gericht in Brescia verurteilte die beiden Männer 2022 zu Haftstrafen von viereinhalb Jahren beziehungsweise zwei Jahren und elf Monaten. In dem Land wurde nach diesem Fall das Gesetz für fahrlässige Tötung in der Seeschifffahrt verschärft.
Mit Informationen von dpa und afp
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