14.06.2024: Polizei sperrt den Zugang zur Fanzone im Olympiapark. Am Nachmittag war die erlaubte Besucherkapazität schon ausgeschöpft.
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14.06.2024: Polizei sperrt den Zugang zur Fanzone im Olympiapark. Am Nachmittag war die erlaubte Besucherkapazität schon ausgeschöpft.

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Nach EM-Chaos in München: Kleinere Korrekturen für Fußballfans

Nach EM-Chaos in München: Kleinere Korrekturen für Fußballfans

Die MVG wird während der EM-Spiele in München weiter mit der Maximalzahl an Zügen fahren. Der Olympiapark hat nach dem chaotischen Eröffnungstag nachgebessert. Für das heutige Spiel Serbien-Slowenien gilt erhöhtes Risiko, auch für die Fan-Zone.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die heutige Begegnung in der bayerischen Landeshauptstadt zwischen Slowenien und Serbien wird von der Polizei als "Middle-Risk"-Spiel bewertet. Deswegen werden für das Spiel, das um 15 Uhr in der Allianz-Arena beginnt, besondere Maßnahmen zur Trennung beider Fanlager umgesetzt, etwa Pufferzonen im Stadion.

Polizei rechnet mit extra großem Andrang im Olympiapark

Auch in der Fan-Zone im Olympiapark wird die Polizei ein besonderes Augenmerk darauf haben, dass es zwischen Fans keine Konflikte gibt. Sollten sich Ultragruppierungen zeigen, würden diese eng begleitet werden, heißt es aus dem Präsidium. Beim zweiten deutschen Spiel am Mittwochabend musste die Fan-Zone wegen Überfüllung bereits nach den ersten Spielminuten geschlossen werden.

Auch heute dürfte der Andrang beim Public-Viewing im Olympiapark groß sein, da dieses Spiel als eines der wenigen der Fußball-EM nicht im frei empfangbaren Fernsehen übertragen wird. Die Polizei wird deshalb mit bis zu 2.000 Kräften im gesamten Stadtgebiet im Einsatz sein.

Wie gehen MVG und der Olympiapark mit Vorwürfen um?

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hat angekündigt, trotz Kritik an ihrem ursprünglichen Konzept festzuhalten. Auch wenn der Eröffnungsspieltag mit der Partie Deutschland-Schottland für viele Fahrgäste außerordentlich anstrengend war, lief es einem Pressesprecher zufolge an diesem Tag und auch beim Spiel der Ukraine gegen Rumänien "gut". Die restlichen vier EM-Spiele in der Allianz-Arena will die MVG deshalb wie gehabt mit 100 zusätzlichen Mitarbeitern und so vielen U-Bahn-Zügen auf der Strecke, wie nur irgend möglich, meistern.

Fan-Massen sind große Herausforderung für MVG

"Nicht alles war perfekt", sagt MVG-Pressesprecher Maximilian Kaltner über die U-Bahn-Fahrten während der zwei Münchner EM-Begegnungen. Dennoch seien alle gut und sicher ans Ziel gekommen. Viele Fans auf dem Weg zur Allianz-Arena hätten mit Sicherheit schon angenehmere Fahrten erlebt – doch die MVG wirbt um Verständnis. Selbst die hohen Fahrgastzahlen während Bundesliga- oder Champions-League-Spielen seien nämlich deutlich übertroffen worden: "100.000 zusätzliche Fahrgäste in der U-Bahn sind auch für die MVG eine Herausforderung", sagt Kaltner.

Zusätzliche Züge und Mitarbeiter – Türstörung bei U-Bahn

Es habe an diesem Tag viele unterschiedliche Fan-Ströme gegeben, die sich im U-Bahn-Netz verteilten – aber dann auch wieder konzentrierten: rund um die Allianz-Arena, die Fan-Zone im Olympiapark und an vielen anderen Orten im Stadtgebiet, wo Public-Viewing stattfand. Laut Kaltner habe man – wie geplant – zusätzliche Züge und Mitarbeiter eingesetzt, vor allem an Bahnsteigen der Knotenbahnhöfe.

Dass es zusätzlich eng wurde am Eröffnungs-Freitag, lag laut Kaltner an einer Türstörung am U-Bahnhof Studentenstadt. Dadurch habe es einen Rückstau gegeben, was zu größeren Überfüllungen am Bahnsteig und zu Wartezeiten geführt habe. Man habe auch kurzfristig Züge umgeleitet und eine Busreserve Richtung Allianz-Arena geschickt. Das Konzept habe sich bewährt und werde sich für die restlichen vier Spiele in München nicht ändern.

Im Video: Andrang serbischer und slowenischer Fußballfans

Fußball-Fans am Marienplatz
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Für das heutige Spiel Serbien-Slowenien gilt erhöhtes Risiko, auch für die Fan-Zone.

Olympiapark: Mehr Schilder, mehr Toiletten

Kritik von vielen Fans hatte es auch am Umgang mit dem Massenandrang beim Public-Viewing im Olympiapark gegeben – die Veranstalter dort wollen nachbessern.

Unter anderem sollen Sicherheit und Service im Bereich der Fan-Zone angepasst werden. Dafür wird es 60 zusätzliche Toiletten geben, wie Sprecher Tobias Kohler dem BR sagte. Außerdem soll sich von nun an mehr Personal an den Getränke- und Essensständen um eine schnelle Bewirtung der Fans kümmern. Hinzukommen zwei neue Ausschankeinheiten, um die Massen besser zu verteilen: eine in der Fan-Zone selbst und eine bereits auf Höhe des Eingangs zur Olympiahalle West. Auch die Beschilderung wurde im Vergleich zum EM-Start verbessert.

Lehre aus dem Eröffnungstag: Platz früher sperren

Eine Lehre aus dem Eröffnungstag: Der Hans-Jochen-Vogel-Platz zwischen Stadion und Olympiasee soll künftig deutlich früher für Radfahrer und Fußgänger gesperrt werden, nämlich schon um 9 statt um 11 Uhr. Am Tag des ersten Spiels der deutschen Mannschaft waren die schottischen Fans schon viel früher in den Olympiapark geströmt, als die Verantwortlichen mit ihnen gerechnet haben. Am Ende waren sie so viele, dass sich die geplante Sperrung des Platzes immens verzögerte.

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