Kardinal Reinhard Marx vor einem Kruzifix.
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Ein Kreuz solle verbinden, nicht ausgrenzen, findet Reinhard Marx. Sein Appell richtet sich besonders an Parteien mit "C" im Namen.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Marijan Murat
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Ein Kreuz solle verbinden, nicht ausgrenzen, findet Reinhard Marx. Sein Appell richtet sich besonders an Parteien mit "C" im Namen.

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Kardinal Marx warnt Parteien vor Kulturkampf ums Kreuz

Kardinal Marx warnt Parteien vor Kulturkampf ums Kreuz

Ein Kreuz solle verbinden, nicht ausgrenzen, findet Reinhard Marx. Nach dem Anti-Schulkreuz-Urteil warnt der Kardinal vor einem Kulturkampf. Dabei nimmt er besonders die Parteien mit "C" im Namen in den Blick.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat nach dem jüngsten Anti-Schulkreuz-Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs kein Interesse an öffentlichem Streit ums Kreuz. "Wo das Kreuz in Bayern hängen soll, ist geregelt", sagte Marx in einem Interview mit den "Nürnberger Nachrichten" am Dienstag.

Marx: "Kreuz sollte nicht für Kulturkampf benutzt werden"

"Ich wünsche mir, dass es im öffentlichen Raum einen Platz hat und akzeptiert wird. Das Kreuz sollte jedoch nicht zum Zweck der Ausgrenzung und des Kulturkampfes benutzt werden." Es solle ein Symbol sein, das verbindet und kein Streitobjekt.

Gerade eine Partei mit dem C im Namen trage dabei eine besondere Verantwortung – und müsse damit rechnen, dass die Kirche genauer hinschaue. Marx fügte hinzu, es führe nicht weiter, wenn sich manche Politiker in solchen Fällen "zum Verteidiger der Kirche oder des Christentums berufen" fühlten und sich zugleich gegen andere positionierten. Auf die Aussage des Journalisten der Nürnberger Nachrichten, "man kann das 'C' nicht nur dann hochhalten, wenn es einem passt…" antwortete Marx: "So ist es."

CSU will auch nach Urteil an Kreuzen festhalten

Anfang Juli hatte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof zwei konfessionslosen ehemaligen Gymnasiastinnen Recht gegeben. Die zwei Schülerinnen hatten beantragt, während ihrer Schulzeit das 150 Zentimeter hohe Holzkreuz mit dem gekreuzigten Jesus aus dem Eingangsbereich zu entfernen. Die Weigerung der Schule sei rechtswidrig gewesen. Das Kreuz hätte entfernt werden müssen, so die Richter. In Bayern ist gesetzlich geregelt, dass in allen Klassenzimmern Kreuze anzubringen sind, solange es keine Beschwerden gibt. Für Gymnasien gilt diese Norm nicht.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) plädierte ungeachtet des Kruzifix-Urteils des Bayerischen Verwaltungsgerichts am Freitag dafür, in bayerischen Schulen christliche Kreuze nicht abzuhängen. "Allen denjenigen, die sagen, man soll die Kreuze abhängen, denen sagen wir: Wir wollen diese Kreuze aufhängen", sagte Dobrindt. Der Minister riet zu einem pragmatischen Umgang mit der Gerichtsentscheidung: "Dann hängt das halt über einen anderen Eingang." Auch der CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek betonte: "Für uns als CSU ist klar: Das Kreuz gehört zu Bayern."

Mit Informationen von KNA und epd

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