Jagdgewehr mit Patronen (Symbolbild)
Jagdgewehr mit Patronen (Symbolbild)
Bild
Gar nicht so selten befinden sich in der Erbmasse auch eine Waffe und Munition. Dann heißt es: die Polizei verständigen (Symbolbild)
Bildrechte: picture alliance / Zoonar /HGVorndran
Schlagwörter
Bildrechte: picture alliance / Zoonar /HGVorndran
Audiobeitrag

Gar nicht so selten befinden sich in der Erbmasse auch eine Waffe und Munition. Dann heißt es: die Polizei verständigen (Symbolbild)

Aktualisiert am
Audiobeitrag
Erschien zuerst am
>

87-Jährige gibt Fundmunition ab und macht sich strafbar

87-Jährige gibt Fundmunition ab und macht sich strafbar

Ohne waffenrechtliche Erlaubnis dürfen Waffen in Deutschland nicht bewegt werden. Wer also auf seinem Dachboden eine Waffe findet und sie zur Polizei bringt, kann sich strafbar machen. Zuletzt ist in Niederbayern eine Frau in diese "Falle" getappt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Immer wieder kommt es vor, dass auf Dachböden alte Waffen und Munition gefunden werden, zum Beispiel ein altes Jagdgewehr oder eine Pistole vom längst verstorbenen Opa aus dem Zweiten Weltkrieg. Diese Waffen müssen gemeldet werden. Doch Vorsicht: Wer die Waffen und Munition selbst zur Polizei bringt, macht sich strafbar.

Transport von Fundmunition ist gesetzlich verboten

Eine 87 Jahre alte Frau aus dem Raum Rottenburg hat am Wochenende (15./16. November) gefundene Munition bei der örtlichen Polizeidienststelle abgegeben und sich dadurch strafbar gemacht.

Auf Nachfrage des Bayerischen Rundfunks sagte ein Polizeisprecher, es handelte es um eine geringere Menge Platzpatronen. Dennoch muss die 87-Jährige jetzt mit juristischen Folgen rechnen. Der Transport von Fundmunition ist laut Waffengesetz eine Straftat.

Starnberg: 77-Jährige spazierte mit Waffen und Munition zur Polizei

Einen ähnlichen Fall gab es zuletzt im Oktober im oberbayerischen Starnberg. Eine 77-Jährige spazierte mit zwei Schusswaffen und Munition im Gepäck aufs Polizeirevier. Die Waffen gehörten ihrem verstorbenen Mann, erzählte die Frau den diensthabenden Beamten. Sie habe sie beim Aufräumen gefunden und wolle damit nichts mehr zu tun haben. Gegen die 77-Jährige läuft nun ein Ermittlungsverfahren: wegen unerlaubten Waffenbesitzes und unerlaubten Führens von Waffen. Denn die Starnbergerin hat laut Polizei weder eine Waffenbesitzkarte noch einen Waffenschein.

Ähnlich erging es vor rund einem Jahr einer Frau aus Simbach am Inn, die ebenfalls Jagdmunition gefunden und selbst zur Polizei gebracht hat.

Bei Waffenfund: Polizei verständigen

Fälle wie diese gebe es laut Polizei immer wieder. Weil sich Menschen aber auch strafbar machen, wenn sie Munition oder Waffen in guter Absicht selbst zur Polizei bringen, weisen die Beamten darauf hin: Die richtige Vorgehensweise bei einem Waffen-, Sprengstoff- oder Munitionsfund ist ein Anruf bei der zuständigen Polizeiinspektion. Die Ermittler kümmern sich dann darum.

Waffen dürfen ohne waffenrechtliche Erlaubnis auf keinen Fall bewegt werden. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, droht ein Bußgeld oder im schlimmeren Fall sogar eine Haftstrafe von mindestens sechs Monaten.

Bisher kein weiteres Waffen-Amnestie-Programm geplant

Weil das Problem mit vergessenen oder vererbten Waffen schon länger bekannt ist, gab es in Deutschland bereits Waffen-Amnestie-Programme. Demnach konnten nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) 2009 und Ende 2017 und Anfang 2018 Bürger illegale Waffen straffrei bei den Waffenbehörden und der Polizei abgeben.

2009 kamen demnach bundesweit 200.000 legale und illegale Waffen, bei der folgenden Aktion 71.000 Waffen zusammen. Eine weitere Amnestie sei bisher nicht geplant.

Dieser Artikel ist erstmals am 17. November 2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!