Bahnhof Memmingen
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Personalmangel - Zugausfälle auf der Illertalbahn bleiben

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Personalmangel - Zugausfälle auf der Illertalbahn bleiben

Personalmangel - Zugausfälle auf der Illertalbahn bleiben

Seit Anfang April ist der Zugverkehr im Raum Ulm und Neu-Ulm stark beeinträchtigt. Auf der Illertalbahn Richtung Süden fahren täglich ab 15.45 keine Züge mehr. Der Grund: Personalmangel im Stellwerk Gerlenhofen. Das sorgt für viel Kritik und Ärger.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Morgens bequem mit dem Zug zur Arbeit, abends zuverlässig zurück, umweltbewusst und nachhaltig. Soweit die Theorie. In der Praxis sieht das in der Doppelstadt Ulm/Neu-Ulm oft anders aus. Außerhalb der Tagschichten von 5:45 bis 15:45 Uhr ist wegen Personalmangels im Stellwerk Gerlenhofen kein Zugverkehr auf den Strecken Memmingen - Ulm respektive Weißenhorn - Senden - Ulm (nördlich von Senden) möglich.

Unmut bei Pendlern

Der Verein Regio-S-Bahn-Donau-Iller hat die Bahn für ihr Personalmanagement in der Region Ulm/Neu-Ulm kritisiert. Der Geschäftsführer des Vereins, Oliver Dümmler, sprach auf BR-Nachfrage von katastrophalen Zuständen. Es könne nicht sein, dass wegen einer unbesetzten Stelle ganze Linien ab 15.45 Uhr nicht zustande kämen. "Wir versuchen, die Menschen dazu zu bringen, das Auto stehenzulassen. Das geht aber nur, wenn es auch ein attraktives Angebot von den öffentlichen Verkehrsmitteln gibt." Das sei aber nicht der Fall.

Der Verein Regio-S-Bahn Donau-Iller e.V. koordiniert und fördert den Ausbau eines länderübergreifenden S-Bahn-Systems im Raum Ulm/Neu-Ulm und angrenzenden Landkreisen in Bayern und Baden-Württemberg. Mitglieder sind Städte, Landkreise und Gemeinden, die gemeinsam an einer besseren, nachhaltigen Mobilität für die Region arbeiten. Ziel ist es, den Schienenpersonennahverkehr attraktiver und leistungsfähiger zu machen und ihn optimal mit anderen Verkehrsmitteln zu vernetzen.

Verkehrsministerium übt ebenfalls Kritik an der Bahn

Anfang April hatte auch das bayerische Verkehrsministerium die Missstände moniert. Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) fordert die umgehende Beseitigung der mangelnden Stellwerksbesetzung, falls nötig einen entsprechend ausgestalteten Schienenersatzverkehr und ein grundsätzliches Umsteuern der Personalpolitik der Deutschen Bahn. Es könne nicht sein, dass eine ganze Region vom Schienenverkehr abgeschnitten sei. Wie die Bahn auf Bildschirmen an betroffenen Bahnhöfen mitteilt, sollen sich die Probleme noch bis Mitte Mai hinziehen.

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