Deutschen und slowakischen Ermittlern ist es gelungen, groß angelegte Betrugsversuche mit Schockanrufen aufzudecken. Auch die Staatsanwaltschaft Bayreuth war beteiligt. Sie hat zahlreiche Schockanrufe der Betrüger überwacht und konnte so die angerufenen Menschen in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Hamburg warnen. Insgesamt zählte die Polizei in dem Fall rund 1.000 Schockanrufe. Dabei gaukelten die Tatverdächtigen ihren Opfern am Telefon einen Notfall von Angehörigen vor und überredeten so vor allem ältere Menschen dazu, Geld zu übergeben. Die Ermittler konnten die Anrufe dokumentieren.
Callcenter in der Slowakei ausgehoben
Bei den Ermittlungen war ein Appartement in der slowakischen Stadt Poprad als Zentrale der Betrüger in den Fokus gerückt. Während deutsche Ermittler die Schockanrufe überwachten, bereiteten Einsatzkräfte in der Slowakei den Zugriff auf das Callcenter vor und stürmten die Wohnung. Die Beamten konnten umfangreiches Beweismaterial sicherstellen. Gegen acht Männer und Frauen im Alter von 24 bis 51 Jahren erging Haftbefehl in der Slowakei. Drei der Tatverdächtigen haben die deutsche Staatsangehörigkeit, fünf sind Polen.
Polizei rät zur Vorsicht und gibt Tipps
In diesem Zusammenhang raten Polizei und Staatsanwaltschaft auch künftig zur Vorsicht. Betroffene sollen bei Verdacht sofort über die 110 die Polizei informieren und keinesfalls Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte übergeben. Im Zweifelsfall können sie angeblich betroffene Personen oder Familienmitglieder über eine ihnen bekannte Nummer zurückrufen, um die Situation zu überprüfen. Außerdem sollten sich Betroffene nicht unter Druck setzen lassen, egal wie dringend es erscheint.
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