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Ein Standup-Paddler auf dem Wasser

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"Setzen Leben der Retter aufs Spiel": Ärger über Funsportler

"Setzen Leben der Retter aufs Spiel": Ärger über Funsportler

Großen Ärger bereiten den Feuerwehren sogenannte Funsportler in Hochwassergebieten. Im Netz etwa kursiert ein Video von Stand-up-Paddlern, die auf der Donau paddeln - ihnen droht jetzt ein Bußgeld. Und auf der Isar geriet eine Surferin in Gefahr.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Stand-up-Paddler auf der ausgeuferten Donau in Passau, Surfer an der Isar-Welle bei Plattling trotz derzeit unberechenbaren Wassermassen: Feuerwehr, Wasserwacht und andere Rettungskräfte treffen in den Hochwassergebieten Niederbayerns leider immer häufiger auf äußerst unvorsichtige Wassersportler. Dabei gilt in Hochwassergebieten meist ein striktes Schwimm- und Befahrverbot.

Bekifften Donau-Paddlern droht Bußgeld

Nachdem zwei junge, bekiffte Männer am Wochenende trotz des Hochwassers in Passau mit dem Stand-up-Paddle-Board auf der Donau unterwegs waren, läuft nun laut Polizeipräsidium Niederbayern ein Verfahren gegen sie. Ihre Identität sei bereits geklärt und auf sie komme ein Bußgeld zu, sagte ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern auf Nachfrage des BR.

Dreistelliges Bußgeld für Stand-up-Paddler

Bei den Bußgeldern sei man hier im mittleren dreistelligen Bereich, das sei nicht ohne, erklärte der zuständige Polizeisprecher. Die Feuerwehr habe die beiden Stand-up-Paddler in diesem Fall außerdem aufgefordert, an Land zu gehen. Ob im Falle einer Berge-Aktion Kosten für die Geretteten entstehen, müsste der jeweilige Einsatzleiter im Einzelfall entscheiden, erklärte der Passauer Stadtbrandrat Andreas Dittlmann auf BR-Nachfrage. Denn ob grob fahrlässig gehandelt wurde, liege im Ermessen des Einsatzleiters.

Als Beispiel nannte Dittlmann einen Fall bei einem Hochwasser im Juli 2021. Damals seien zwei Brüder aus dem Landkreis Regen auf Schlauchbooten auf der ebenfalls hochwasserführenden Donau unterwegs gewesen und mussten gerettet werden. Anschließend mussten sie den Einsatz bezahlen. Dagegen hätten sie prozessiert und den Prozess verloren.

Über das Video der Stand-up-Paddler, die einen Joint rauchend auf der Donau durch Passau paddeln und sich über die Warnungen der Feuerwehr lustig machen, ärgert sich Einsatzleiter Dittlmann: "Das treibt einem die Zornesröte ins Gesicht", sagt er. "Wenn die Kasperl sich zukiffen und auf der Donau paddeln und vielleicht ihr Leben verlieren, ist das ihr Thema", so der Einsatzleiter. Aber die Einsatzkräfte müssten "jeden aus der Donau ziehen. Unsere Leute setzen ihr Leben aufs Spiel, um solche Leute zu retten. Das ist unmöglich."

Leichtsinnige Funsportler gefährden auch die Einsatzkräfte

Es gehe in solchen Fällen nicht nur um das Bußgeld. Man gefährde damit nicht nur sich, sondern auch die Einsatzkräfte, sagt der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern. "Die haben bei dem Hochwasser wirklich andere Dinge zu tun, als diese beiden Stand-up-Paddler oder andere aufzufordern, den Gefahrenbereich zu verlassen."

In einem Youtube-Video, das die Aktion der jungen Männer dokumentiert, entgegnen die beiden, nachdem sie von der Feuerwehr gebeten wurden, das Wasser zu verlassen, weil dies zu gefährlich sei: "Das ist ja nicht illegal. Das ist öffentliches Gewässer."

Dazu erklärt die Polizei auf Nachfrage: "Normalerweise, wenn kein Hochwasser herrscht, ist es grundsätzlich erlaubt, auch mit Kleinfahrzeugen wie Kajaks, Ruderbooten oder Stand-up-Paddle-Boards." Im Falle eines Hochwassers gelte jedoch die sogenannte Donauschifffahrtspolizeiverordnung. Diese sei in etwa analog zur Straßenverkehrsordnung.

Die "Donauschifffahrtspolizeiverordnung" ist allerdings nicht für alle Donau-Abschnitte gleich. Im Fall zwischen Staustufe Kachlet und Jochenstein ist ab 7,80 Meter Pegelstand die Schifffahrt einzustellen, das gelte dann wiederum für alle – vom großen Gütermotorschiff bis zum Stand-up-Paddle.

Und alle sind bei Hochwasser dazu verpflichtet, sich zu informieren, was gerade auf dem Wasser gilt, betont der Sprecher. Die Informationen könne man im Internet abrufen: beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) oder ganz einfach auf der Seite der Stadt Passau.

Mehrere Surfer bei Hochwasser auf Isarwelle - Frau leicht verletzt

Auch auf der Isar im Landkreis Deggendorf gab es bereits mehrere gefährliche Vorfälle: Eine Surferin ist am Sonntag an der sogenannten Isarwelle in Plattling verletzt worden. Wie die Polizei mitteilt, war sie trotz der angespannten Hochwasserlage surfen gegangen. Sie wurde von der Welle erfasst und nach unten gezogen. Die Frau konnte sich zwar selbst noch ans Ufer retten, musste jedoch vorsorglich medizinisch versorgt werden. Die Polizeiinspektion Plattling weist nochmals auf die Gefahren unter den aktuellen Umständen hin, da es bereits vermehrt Surfer in dem Bereich der Isarwelle gab.

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