Alice Weidelim Gespräch mit Markus Preiß, dem Leiter des ARD-Hauptstadtstudios.
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ARD-Sommerinterview: Alice Weidel (AfD) im Gespräch mit Markus Preiß, Leiter im ARD-Hauptstadtstudio.
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ARD-Sommerinterview: Alice Weidel (AfD) im Gespräch mit Markus Preiß, Leiter im ARD-Hauptstadtstudio.

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Stör-Lied gegen AfD-Chefin Weidel: Augsburger Chor äußert sich

Stör-Lied gegen AfD-Chefin Weidel: Augsburger Chor äußert sich

Eigentlich sollten beim ARD-Sommerinterview mit AfD-Chefin Weidel die Argumente im Vordergrund stehen. Doch Aktivistinnen übertönten das Gespräch mit einem Schmählied. Nun sprechen die Komponistinnen des Lieds aus Augsburg.

Über dieses Thema berichtet: Tagesschau am .

Immer wieder musste sich AfD-Chefin Alice Weidel zu Markus Preiß hinüberbeugen, um während des ARD-Sommerinterviews die Fragen des Moderators verstehen zu können. Der Grund dafür: Ein umgebauter Gefängnisbus, den Aktivistinnen des "Zentrums für Politische Schönheit" in der Nähe der Interviewbühne geparkt hatten. Ausgestattet mit Störsendern, Flakscheinwerfern und vor allem: Druckkammer-Lautsprechern.

AfD-Schmählied vom "Corner Chor" aus Augsburg

Aus diesen Lautsprechern wurde ein AfD-Schmählied abgespielt, das das Interview übertönte. "Scheiß AfD" singt ein Chor in dem Lied immer wieder. Eingesungen wurde das Lied vom "Corner Chor" aus Augsburg. "Wir wussten nichts von der Aktion, freuen uns aber übel, dass das Lied da platziert wurde", sagte eine Sprecherin des Chors zu BR24.

Rechtsgesinnten Politikern keine Bühne geben

Mit dem "Zentrum für Politische Schönheit" aus Berlin, welches das Lied abspielte, gebe es seit längerer Zeit "einen engen Austausch". Auf die Frage, ob es richtig sei, ein Interview derart zu stören, sagte die Sprecherin des Chors: "Wir müssen uns fragen, wem wir eine Bühne geben. Rechtsgesinnte Politikerinnen und Politiker sollten nicht zu viel zu Wort kommen. Die Politik der AfD ist menschenverachtend und destruktiv."

Es sei außerdem eine "humorvolle Art des Störens" gewesen. Dies stehe jedem im öffentlichen Raum zu. Der "Corner Chor" bezeichnet sich selbst als "aktivistischer FLINTA*-Chor". "FLINTA" ist ein Akronym und steht für Frauen, Lesben, Intergeschlechtliche, Nicht-binäre, Trans* und Agender Personen.

ARD kündigt Konsequenzen an

Nach dem Interview kündigte die ARD Konsequenzen an. "Ein ungestörter Ablauf der Interviews ist in unserem Interesse und vor allem im Interesse des Publikums, daher werden wir aus der Sendung Schlüsse ziehen und in Zukunft Vorkehrungen treffen", sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Bis zum Beginn der Sendung sei die Protestaktion nicht bekannt gewesen.

CDU kritisiert Störung des Interviews

Der CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat kein Verständnis für die Störung des ARD-Sommerinterviews mit AfD-Chefin Alice Weidel durch lauten Protest gegen die Partei. "Wenn man die AfD stark machen will, soll man ruhig solche Interviews stören", sagte Carsten Linnemann bei RTL. Man könne den Wähler nicht ignorieren und "kaputtschreien", sondern müsse die AfD inhaltlich bekämpfen.

AfD fordert Wiederholung

In der AfD wird eine Wiederholung des Interviews mit der Parteivorsitzenden gefordert. "In einer solchen Situation hätte die ARD für ein faires, ungestörtes Interview ins Studio ausweichen müssen", sagte der Vize-Fraktionschef im Bundestag, Markus Frohnmaier.

Weidel selbst kritisierte die Protestaktion ebenfalls: "Es ist für die Debattenkultur in unserem Land nicht zuträglich, die Presse- und Informationsfreiheit derart anzugreifen. Dafür habe ich keinerlei Verständnis", sagte sie. "Die AfD und meine Person werden sich von solchen demokratiefeindlichen Aktionen nicht einschüchtern lassen."

Im Video: AfD-Parteivorsitzende Alice Weidel im ARD-Sommerinterview

Die AfD-Parteivorsitzende Alice Weidel im Gespräch mit dem Leiter des ARD-Hauptstadtstudios, Markus Preiß, in Berlin.
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Die AfD-Parteivorsitzende Alice Weidel im Gespräch mit dem Leiter des ARD-Hauptstadtstudios, Markus Preiß, in Berlin.

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