Spülbohrungen auf einer SuedLink-Baustelle in der Nähe von Mellrichstadt in Unterfranken. Um den Bohrkopf zu kühlen kommt ein Gemisch aus Betonit und Wasser zum Einsatz
Spülbohrungen auf einer SuedLink-Baustelle in der Nähe von Mellrichstadt in Unterfranken. Um den Bohrkopf zu kühlen kommt ein Gemisch aus Betonit und Wasser zum Einsatz
Bild
Symbolbid: Spülbohrungen auf einer SuedLink-Baustelle
Bildrechte: BR/ Cosima Martin
Schlagwörter
Bildrechte: BR/ Cosima Martin
Audiobeitrag

Symbolbid: Spülbohrungen auf einer SuedLink-Baustelle

Audiobeitrag
>

SuedLink-Stromtrasse: Spülbohrwasser bei Bohrungen ausgetreten

SuedLink-Stromtrasse: Spülbohrwasser bei Bohrungen ausgetreten

Bei Bohrarbeiten für die SuedLink-Stromtrasse ist am Freitag in Altertheim in Unterfranken Spülbohrwasser ausgetreten – ein Bentonit-Wasser-Gemisch. Das bestätigt TransnetBW. Umweltschädlich sei die Lösung nicht, solange sie nicht in Bäche fließe.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Bei Bohrarbeiten für die SuedLink-Stromtrasse in Altertheim trat ein Betonit-Wasser-Gemisch aus. Das bestätigte der Netzbetreiber TransnetBW auf Nachfrage. Zuerst hatte die Mainpost darüber berichtet [externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt]. Das Gemisch sei nicht schädlich für die Umwelt, solange es nicht in Bäche gelange.

30 bis 40 Kubikmeter Spühlbohrwasser abgesaugt und entsorgt

Die Kräfte vor Ort haben laut einem Sprecher von TransnetBW "super reagiert und Maßnahmen ergriffen, um einen Abfluss der Spüllösung ins Tal zu verhindern, etwa mit Strohballen". Das Betonit-Wasser-Gemisch soll nach Angaben von TransnetBW so schnell wie möglich beseitigt werden.

30 bis 40 Kubikmeter Spühlbohrwasser sind laut dem Betreiber abgesaugt und entsorgt worden, zusätzlich wurden drei Kubikmeter Fläche entfernt – teilt das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg mit. "Wir gehen nicht davon aus, dass es durch den Ausbläser zu Verunreinigungen in den grundwasserführenden Klüften gekommen ist. Zudem ist Bentonit grundsätzlich nicht gefährlich für das Grundwasser", so das Amt.

Wasserwirtschaftsamt: Betonit nicht für Grundwasser gefährlich

Das Wasserwirtschaftsamt hält eine Gefährdung des Altertheimer bzw. Würzburger Trinkwassers derzeit für unwahrscheinlich. Der Ort des Ausbläsers liege außerhalb des Wasserschutzgebiets der Trinkwassergewinnungsanlage Altertheim, aber innerhalb des planreifen Schutzgebiets der Trinkwasserversorgung der Stadt Würzburg (Zeller Quellstollen). Die Fließstrecke sei jedoch erheblich, so das Wasserwirtschaftsamt.

Grundsätzlich sei Bentonit nicht gefährlich für Trinkwasser. Bentonit sei ein natürlich vorkommender Ton. Gefährlich könnten theoretisch bestimmte Beimengungen sein, die aber hier aufgrund der Vorgaben aus dem Planfeststellungsbeschluss nicht erlaubt sind, so das Amt.

Wasseraufbereitungsanlagen, um Trinkwasserqualität zu schützen

Auch die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) stuft das zutage kommende Bentonit nicht als wassergefährdend ein. Es sei durch das ausführende Unternehmen gesammelt und abtransportiert worden, teilt die WVV auf Nachfrage mit.

Anfang 2026 sollen derartige Spülbohrungen auch im äußeren Bereich des Wasserschutzgebietes der Zellinger Brunnen erfolgen. "Dazu werden von TransnetBW zum Schutz der Trinkwasserqualität zusätzliche Wasseraufbereitungsanlagen gestellt und betrieben. Die Errichtung der SüdLink-Trasse im Bereich unserer Wasserschutzgebiete wird durch unser Personal entsprechend überwacht", so die WVV.

Keine erhöhte Trübung festgestellt

Die Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH (TWV) stehe im direkten Kontakt zum Vorhabensträger TransnetBW, den betroffenen Gemeinden und den zuständigen Behörden.

Im Bereich der Zeller Quellen sei (Stand Montag) keine erhöhte Trübung festgestellt worden, "sodass aktuell eine akute Gefährdung der Zeller Stollen ausgeschlossen wird, zumal der Vorgang am Rande des planreifen Einzugsgebietes liegt", teilt die WVV mit.

Bildrechte: BR/ Cosima Martin
Bildbeitrag

Symbolbild: Spülbohrungen auf einer SuedLink-Baustelle

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!