Mehrere Personen halten ihrer Smartphones in die Höhe und fotografieren, im Hintergrund das Foto eines Astronauten.
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Schüler des Gymnasiums Christian Ernestinum in Bayreuth hatten 2023 Funkkontakt zur Raumstation ISS und sprachen mit einem Astronauten.

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"Surreal": Als ein Bayreuther Gymnasium zur ISS funkte

"Surreal": Als ein Bayreuther Gymnasium zur ISS funkte

Ein ganzes Gymnasium lässt den regulären Unterricht für einen Tag ruhen. Dafür gibt es einen Projekttag Weltraum. Für die Schüler in Bayreuth wohl einer der Höhepunkte im Jahr 2023: Funkkontakt zur Raumstation ISS und Gespräch mit einem Astronauten.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Surreal sei es schon gewesen, meint Johanna Künzl, wenn sie auf den 14. Februar zurückblickt. Da stand die Schülerin des Bayreuther Gymnasium Christian Ernestinum (GCE) an einem Mikrofon und funkte zur Raumstation ISS. Dort, in 400 Kilometern Höhe, antwortete ihr der Astronaut Koichi Wakata.

Wie denn der Alltag im Weltall auf der ISS so sei, wollte sie wissen. Wakata erzählte es ihr und 700 Menschen im GCE hörten zu. Dazu kamen nochmal 1.000 weitere, die den Livestream verfolgten. Das war kein normaler Schultag.

Ein Jahr Vorbereitungen für acht Minuten Funkkontakt

Doch, sie würde das wieder organisieren, betont Birgit Reisner. Auch wenn es ein Jahr an Vorbereitungen gebraucht habe. Die Lehrerin für Mathematik und Physik sitzt zusammen mit Johanna Künzl, Andreas Schmidt-Kessel und Schulleiter Franz Eisentraut in der Schulkantine mit Blick auf den Pausenhof. Vor zehn Monaten war das hier die Funkzentrale. An der Fensterfront waren die Funkgeräte und Verstärker aufgebaut. In der Mitte ein Mikrofon auf einem Ständer – möglichst viele Schülerinnen und Schüler sollten ihre Fragen an den Astronauten stellen können. Davor die Stuhlreihen. Eng auf eng. Keine Maus hätte mehr in das Megaron gepasst.

Andreas Schmidt-Kessel blickt hinaus auf den Pausenhof. "Das war schon etwas anderes, als da draußen der 30 Meter hohe Steiger mit der Antennen stand und oben auf dem Schuldach noch eine Zweite." Vier Tage wären sie nur mit dem Aufbau beschäftigt gewesen, ergänzt Birgit Reisner. Die Technik und das ganze Funk-Know-How kam von dem Funkclub Bayreuth-Pegnitz.

Eine ganze Schule im Weltraumfieber

Damals, am 14. Februar, gab es dann so einen kleinen Countdown bis zum Funkkontakt. Die ISS umrundet die Erde einmal in 90 Minuten. Für den Überflug über Oberfranken standen acht Minuten vom ISS Aufgang bis zum Untergang zur Verfügung. Also die Zeit, wo eine direkte Verbindung besteht und kein Erdschatten den Funkstrahl stört. Am Ende hatten sie Glück und es waren zwölf Minuten Kontakt.

Zur Vorbereitung des Projekttages Weltraum gab es Vorträge und Schwerpunkte in Mathematik, Physik und Erdkunde. Sie sei deshalb immer noch 14 Tage mit dem Stoff hinterher, lacht Lehrerin Birgit Reisner. Aber das hole sie schon noch auf. Es habe sich schließlich gelohnt. "Vor allem hat es die ganze Schule zusammengeschweißt", erzählt sie und das sei wichtig gewesen.

Die unteren Klassen hätten Raumschiffe und ganze Weltraumlandschaften aus Lego gebaut und in der Schule ausgestellt. Die Großen beschäftigten sich mit Flugbahnen, Schwerkraft, Erde und Weltraum. "Das Kultusministerium hat sogar zwei Beobachter abgesandt, die dann alles auf sozialen Netzwerken gepostet haben, was sie am GCE erlebt hatten", ergänzt Schulleiter Eisentraut. Auch er ist von dem Projekttag Weltraum völlig überzeugt.

Die ISS
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Zwölf Minuten Funkkontakt hatte das Bayreuther Gymnasium Christian Ernestinum im Februar zur Internationalen Raumstation (ISS).

Projekttage erweitern den Horizont

Ob jetzt einer oder eine ihrer Schülerinnen und Schüler deswegen Astronaut werden möchte, könne sie nicht beurteilen und glaube sie auch nicht, meint Birgit Reisner. Aber sie hätten Interesse geweckt: an Naturwissenschaften, der Wissenschaft überhaupt und der weiteren geistigen Bildung. Und das sei viel wert. "Die Schule muss auch mehr nach draußen blicken", ergänzt Schulleiter Eisentraut. Die Zeiten von eintönigem Vokalpauken und einschläferndem Frontalunterricht seien nun mal vorbei.

Deswegen werde es im Sommer einen weiteren Projekttag zum Thema Welterbe Markgräfliches Opernhaus am Bayreuther GCE geben, freut sich Eisentraut. Mit Konzert der Schülerinnen und Schüler im Opernhaus.

Johanna Künzl und Andreas Schmidt-Kessel wollen übrigens keine Astronauten werden, aber in den Naturwissenschaften fühlen sie sich zu Hause.

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Am GCE in Bayreuth wurde Funkkontakt zur ISS hergestellt.

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