Seit vier Jahren läuft die Brückenerneuerung der Talbrücke Krondorf nahe der Rastanlage Jura auf der A3 zwischen Regensburg und Nürnberg: Dabei wird die alte Brücke praktisch stückchenweise durch die neue ersetzt.
- Zum Artikel: Sorge um marode Brücken: Extrembeispiel in Fürth
Pfeiler entscheidend für Stabilität der Brücke
Der Verkehr Richtung Nürnberg läuft bereits auf dem fertigen Brückenteil. Was genau auf der Baustelle Richtung Regensburg passiert, bleibt allerdings hinter Sichtschutzwänden verborgen. Die Bauarbeiten gehen jedoch zügig voran. Aktuell werden die letzten drei von insgesamt acht Brückenpfeilern installiert. Diese Pfeiler können bis zu 40 Meter hoch werden und sind entscheidend für die Stabilität der neuen Brücke.
Bauleiterin Sonja Ackermann erklärt: "Wir haben weiterhin acht Pfeiler, aber die Form hat sich verändert. Die Pfeiler sind jetzt anders gestaltet, um den Anforderungen besser gerecht zu werden". Zudem wurde der Achsabstand an den Seiten verkürzt, während in der Mitte des Tals die Pfeiler weiter auseinander stehen, um das Tal optisch größer zu ziehen.
Großbaustelle auf der A3 sorgte für Staus
Würde man die Autobahn komplett sperren, wäre die Brücke theoretisch innerhalb von zwei Jahren neu gebaut, erklärt Bauleiterin Sonja Ackermann. Die A3 ist nach der A7 die zweitlängste Autobahn in Deutschland und somit eine wichtige Verkehrsachse. Der Neubau muss also unter dem laufenden Verkehr passieren. Im ersten Bauabschnitt wurde der Verkehr darum im sogenannten 3+0-Wechselverkehr über die bestehende Brücke geführt: Je nach Verkehrslage wurde die mittlere der drei Spuren entweder für den Verkehr in Richtung Nürnberg oder Regensburg freigegeben.
Seit vergangenem Sommer ist die Brücke Richtung Nürnberg fertiggestellt und der Verkehr läuft wieder zweispurig. Das hat das Nadelöhr hier deutlich entkräftet.
Neubau im Taktschiebeverfahren
Die neue Brücke wird im sogenannten Taktschiebeverfahren gebaut. "Das heißt: Abschnittsweise stellen wir den Überbau her. Auf der anderen Seite der Brücke beginnen wir und schieben dann die Brücke Stück für Stück über die Pfeiler", erklärt Bauleiterin Sonja Ackermann. Insgesamt sind 17 sogenannte Takte geplant. Um einen Takt mit rund 30 Metern Brücke zu schieben, braucht es circa eineinhalb bis zwei Wochen. Mit dem ersten Takt soll im Herbst nach den Sommerferien begonnen werden.
Neue Bauweise, leichtere Wartung
Ein großer Vorteil der neuen Brücke ist, dass sie innen einen Tunnel bildet und somit begehbar ist. Dadurch sind die Pfeilerköpfe von oben begehbar, was die Kontrolle und Wartung erheblich erleichtert. "Wir können zu jeder Zeit an den Lagern überprüfen, ob es Beschädigungen gibt", sagt Ackermann. Das spart Zeit und Kosten bei den regelmäßigen Inspektionen.
Nicht ganz im Zeitplan
Die Autobahn GmbH hatte festgestellt, dass die alte Brücke aus den 70er-Jahren sanierungsbedürftig war und dem gestiegenen Schwerlastverkehr nicht mehr standhalten konnte. Deshalb wurde ein Neubau geplant. Dieser kostet den Bund rund 60 Millionen Euro.
Der Bau soll Ende 2026 abgeschlossen sein. Das ist rund zehn Monate später als ursprünglich geplant. Der Baustart in den Ausläufern der Corona-Pandemie und Herausforderungen beim Baugrund haben zu der Verzögerung beigetragen, sagt Rüdiger Ziener, Geschäftsbereichsleiter Bauunterhalt bei der Autobahn GmbH in Fürth. Autofahrer im Landkreis Neumarkt können sich ab 2026 zudem auf eine weitere Brückenbaustelle einstellen: Die Talbrücke Pilsach wird dann ebenfalls erneuert.
Brückenerneuerung der Talbrücke Krondorf nahe der Rastanlage Jura auf der A3 zwischen Regensburg und Nürnberg.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!