In München haben sich mehr als 7.000 Menschen an Kundgebungen zum Weltfrauentag beteiligt. Es gab mehrere Demonstrationszüge und Versammlungen, laut Polizei sind alle friedlich verlaufen.
Rund 4.000 Personen nahmen an der Demonstration des Aktionsbündnisses 8. März teil, die vom Marienplatz über den Gärtnerplatz zurück zum Marienplatz zog. Die Polizei korrigierte ihre Angaben nach oben, zunächst war die Rede von etwa 1.000 Menschen. Angemeldet hatten die Veranstalter 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
An einer weiteren Demonstration unter dem Motto "feminism unstoppable", die vom Rindermarkt zum Georg-Freundorfer-Platz zog, beteiligten sich laut Polizei rund 3.000 Menschen – deutlich mehr als die im Vorfeld angemeldeten 800 Personen. Am Stachus fand zudem eine stationäre Versammlung mit 200 Personen statt. Am Abend war noch ein Demonstrationszug vom Hohenzollernplatz zum Geschwister-Scholl-Platz geplant.
"Säulen der Frauenrechte" in Nürnberg enthüllt
In Nürnberg enthüllten die Nürnberger Gewerkschaften anlässlich des Weltfrauentags die "Säulen der Frauenrechte" am Gewerkschaftshaus am Kornmarkt. In unmittelbarer Nähe zur Straße der Menschenrechte entstehe damit eine kämpferische Ergänzung, hieß es in einer Mitteilung von Verdi. Jede der Säulen steht demnach für eine Forderung – unter anderem für ein vollständiges Recht auf körperliche Selbstbestimmung für Frauen oder für konkrete Maßnahmen für ein Ende der Gewalt gegen Frauen.
Wie in den vergangenen Jahren auch organisierte das Bündnis 8. März einen Protestzug durch die Nürnberger Innenstadt. Die Demonstration fand unter dem Titel "Frauen kämpfen international gegen Faschismus, Krieg und Kapital" statt. Laut Polizeiangaben nahmen 2.200 Menschen an dem Protestzug teil.
"Die Scham muss die Seite wechseln"
Den Forderungen gegen geschlechtsspezifische Gewalt reiht sich auch eine am Frauentag gestartete Social-Media-Kampagne mehrerer feministischer Organisationen Nürnbergs ein. Dem Beispiel der Französin Gisèle Pelicot folgend, die systematisch von mehreren Männern über Jahre hinweg vergewaltigt worden war und einen Prozess hinter verschlossenen Türen ablehnte, trägt die Kampagne den Titel "Die Scham muss die Seite wechseln".
Den Organisationen zufolge – zu denen verschiedene Frauenberatungsstellen Nürnbergs zählen – werde Scham als Unterdrückungsmittel verwendet. Frauen würden sich aufgrund von Fragen wie "Warum hast du dich nicht gewehrt?" oder "Warum hast du so lange geschwiegen?" häufig nicht trauen, ihr Erlebtes zu berichten, heißt es in einer Mitteilung des Nürnberger Sozialvereins Politbande. Deshalb sollten sich stattdessen die Täter schämen, nicht die Opfer.
Im Video: Tausende bei Kundgebungen zum Weltfrauentag
Rund 7.000 Menschen sind in München zum Weltfrauentag auf die Straße gegangen.
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