Wegen verdächtiger Wahrnehmungen in der Luft ist der Münchner Flughafen in der Nacht zum Sonntag zweimal kurzfristig gesperrt worden. Die Flugsicherung setzte den Flugverkehr gegen 22.00 Uhr für rund eine halbe Stunde aus, wie ein Sprecher sagte. Eine weitere kurze Sperrung gab es gegen 23.00 Uhr. Am Sonntag lief der Flugverkehr wieder regulär.
"Verdächtige Wahrnehmungen in der Luft"
Eine Maschine in Richtung Porto konnte wegen des dort geltenden Nachtlandeverbots nicht mehr starten, wie eine Sprecherin des Flughafens sagte. Die Passagiere wurden in einem Hotel untergebracht. Drei Maschinen in Richtung München wurden nach Nürnberg umgeleitet. Zwei davon konnten später noch nach München weiterfliegen, eine musste nach Frankfurt zurückkehren.
Auslöser der Sperre war laut Bundespolizei, dass mehrere Personen - darunter auch Polizisten und Mitarbeiter des Flughafens "verdächtige Wahrnehmungen in der Luft" gemeldet hatten. Ob es sich dabei um Drohnen handelte, ist unklar. Noch in der Nacht stieg ein Hubschrauber der bayerischen Polizei auf und suchte das Gelände ab. Er entdeckte dabei aber weder Drohnen noch verdächtige Personen.
Bayerische Polizei ermittelt
Die weiteren Ermittlungen würden durch die bayerische Polizei übernommen, hieß es von der Bundespolizei. Im Umfeld des Flughafens sei die jeweils örtlich zuständige Landespolizei präventiv verantwortlich, auf dem Flughafengelände die Bundespolizei. Die Strafverfolgung obliege der Landespolizei, erklärte ein Sprecher.
Für die Abwehr und Entdeckung von Drohnen seien an Verkehrsflughäfen die Deutsche Flugsicherung, die Landesluftsicherheitsbehörden, die Flughafenbetreiber, die Polizeien der Länder sowie die Bundespolizei zuständig. Die Maßnahmen erfolgten "in bewährter enger Abstimmung aller beteiligten Stellen auf Grundlage gemeinsam konzipierter Notfallpläne".
Anfang Oktober bereits knapp 10.000 Reisende betroffen
Anfang Oktober war an zwei aufeinanderfolgenden Abenden der Luftverkehr am Airport der bayerischen Landeshauptstadt nach mutmaßlichen Drohnensichtungen eingestellt worden. An den beiden Tagen waren die Auswirkungen deutlich größer: Knapp 10.000 Reisende waren betroffen. Einige von ihnen mussten damals auf Feldbetten und Isomatten in den Terminals übernachten.
Ein Flugzeug der Lufthansa steht am Flughafen München
Mit Informationen von dpa
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