Die Dressurreiterin und viermalige olympische Goldmedaillengewinnerin Jessica von Bredow-Werndl hat sich dafür ausgesprochen, dass sich die Stadt München um die Austragung der olympischen und paralympischen Sommerspiele 2036 oder 2040 bewirbt. Am "Sonntags-Stammtisch" im BR-Fernsehen sagte von Bredow-Werndl: "Ich traue es München zu 100 Prozent zu." Grund für ihre Zuversicht sei vor allem, dass München 1972 ja schon einmal die olympischen Sommerspiele ausgerichtet habe, so von Bredow-Werndl: "München hat es doch schon bewiesen. Und 90 Prozent der Sportstätten stehen ja schon. Es ist ja nicht mal so, dass noch so viel errichtet werden muss."
Am "Sonntags-Stammtisch" teilte die Dressurreiterin auch Erinnerungen an ihren eigenen Olympiasieg in Paris: "Also diese Emotion, die man da gespürt hat, das wünscht man irgendwie jedem Menschen, das einmal erleben zu dürfen. Die ganze Stadt war olympisch, die ganze Stadt hat diesen Spirit so gelebt, das war unglaublich. Egal ob man aus irgendeinem anderen Land war: Wenn du eine Medaille umhängen hattest, wurdest du gefeiert."
Neureuther hofft auf breite Investitionen in Infrastrukturprojekte
Ob sich München um die Austragung der olympischen und paralympischen Sommerspiele 2036/2040 bewirbt, das entscheiden die Bürgerinnen und Bürger der Stadt am 26. Oktober per Abstimmung. Klar dafür geäußert hat sich beim "Sonntags-Stammtisch" auch die Ski-Legende Christian Neureuther: "Wir wabbeln nur so dahin in Deutschland. Und wir könnten eigentlich mal wieder was gebrauchen, wo man sich hochziehen kann. Nicht nur sportlich, nicht nur emotional. Wo wir das ganze Land mit einem Ruck nach vorne bringen können." Neureuther betonte, dass die Austragung von Olympia breite Investitionen in Infrastrukturprojekte mit sich bringen würde, von denen alle Bürger der Region profitieren würden.
Auch Wirtschaftsjournalistin Anja Kohl sprach sich für eine Austragung der olympischen und paralympischen Sommerspiele 2036/2040 aus, wenn es gut gemacht sei: "Man braucht wirklich ein sehr gutes Gesamtkonzept – das heißt, eine Städteentwicklung. Und die Menschen müssen spüren, was bleibt danach. Sie dürfen auf keinen Fall das Gefühl haben, das ist nur ein teures Spektakel."
Kohl sagte, Sommerspiele könnten das Bruttoinlandsprodukt der Region um 3 bis 4 Prozent steigern – im Jahr davor und im Jahr der Austragung. Allerdings nur, wenn die Finanzierung gut gemacht sei: "Das heißt, nicht nur Staatsgelder, nicht nur Hilfen aus irgendwelchen staatlichen, öffentlichen Töpfen. Sondern private Geldgeber." Also Sponsoren, beziehungsweise Unternehmen – nur dann könne sich eine Austragung rechnen.
Kohl: Entwicklung der Mietpreise mitbedenken
Anja Kohl sprach auch einen weiteren "Knackpunkt" an: Die möglicherweise steigenden Immobilienpreise. Hier sei wichtig, dass die Stadt beispielsweise aus dem olympischen Dorf, das für circa 18.000 Sportlerinnen und Sportler im Münchner Nordosten der Stadt entstehen würde, wirklich 10.000 Wohnungen entständen, wie in der Bewerbung angekündigt.
Der Bürgerentscheid darüber, ob sich München um die Austragung der olympischen und paralympischen Sommerspiele 2036 bzw. 2040 bewirbt, findet am 26. Oktober statt.
Im Video: "Sonntags-Stammtisch" am 12. Oktober
Stammtisch vom 12. Oktober