Erneut haben Tierschutz-Aktivisten gegen einen möglichen Abschuss von Pavianen im Nürnberger Tiergarten protestiert. Am Sonntag legten sich nach Angaben einer Polizeisprecherin um die Mittagszeit in der Spitze bis zu 25 Aktivisten vor dem Eingang des Tiergartens hin. Fünf von ihnen klebten sich dort am Boden fest.
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Da der Rettungsweg durch die Aktion blockiert wurde, rückten Spezialkräfte an, um die Aktivisten mit Lösungsmitteln vom Boden loszumachen. Eine Person löste sich demnach daraufhin selbst. Die Einsatzkräfte trugen laut den Angaben der Polizeisprecherin die Aktivistinnen und Aktivisten anschließend weg.
Mit Affenmasken verkleidet vor dem Eingangstor
Gegen 11.30 Uhr sei die Polizei davon informiert worden, dass Aktivisten im Eingangsbereich vor dem Zoo protestierten. Einige von ihnen trugen dabei Affenmasken. Die Polizei habe die Protestierenden mehrfach aufgefordert, den Bereich zu verlassen und habe ihnen einen anderen Ort zugewiesen. Einige sind dieser Aufforderung auch gleich gefolgt, etwa rund zwölf Aktivisten blieben trotzdem im Eingangsbereich, fünf von ihnen angeklebt.
Die Polizei ermittelt demnach gegen diese Aktivisten wegen Verstöße gegen das Versammlungsrecht. Tiergartendirektor Dag Encke war selbst im Zug unterwegs und wurde von dem Protest durch seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informiert. Es sei so weit alles ruhig verlaufen, so Encke auf BR-Nachfrage.
Anhaltende Proteste seit Bekanntgabe durch den Tiergarten
Erst am Samstag zog eine Demonstration von Tierschützern durch die Nürnberger Innenstadt, um gegen die Tötung von Tieren in Zoos zu protestieren. Und auch vor dem Tiergarten war es schon zu einigen Protestaktionen von Aktivistinnen und Aktivisten gekommen. Etwa als sich einige vor einigen Tagen auch am Affengehege festgekettet hatten.
Im Februar 2024 hatte der Tiergarten Nürnberg angekündigt, einige seiner Guinea-Paviane töten zu wollen, weil die Gruppe zu groß für die Anlage geworden ist. Andere Zoos können die Tiere nicht aufnehmen. Ein Versuch, die Population durch Verhütung zu regulieren, erbrachte laut Tiergarten nicht die erhofften Resultate.
Mit Informationen von dpa
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