26.07.2025, Bayern, Nürnberg: Feuerwehrleute öffnen Gullys auf einer unter Wasser stehenden Straße.
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26.07.2025, Bayern, Nürnberg: Feuerwehrleute öffnen Gullys auf einer unter Wasser stehenden Straße.
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26.07.2025, Bayern, Nürnberg: Feuerwehrleute öffnen Gullys auf einer unter Wasser stehenden Straße.

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Gewitter über Bayern: Keller vollgelaufen, Straßen überflutet

Gewitter über Bayern: Keller vollgelaufen, Straßen überflutet

Unwetter begleiten laut Deutschem Wetterdienst das Wochenende in Bayern. In Nürnberg wurden am Samstag nach einem heftigen Gewitter Straßen und Keller überflutet. Auch am Sonntag gibt es stellenweise immer wieder Unwetterwarnungen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Morgen am .

Über Bayern sind am Samstag schwere Gewitter hinweg gezogen. Aus Teilen Frankens wurden vollgelaufene Keller und überflutete Straßen gemeldet. Viel Regen ist auch in den kommenden Tagen zu erwarten. Am Sonntagnachmittag gibt es beim Deutschen Wetterdienst (DWD) immer wieder gebietsweise Unwetterwarnungen.

Heftiger Starkregen in Nürnberg

Starkregen mit Niederschlagsmengen von rund 100 Liter pro Quadratmeter hat am Samstagnachmittag in Nürnberg in kürzester Zeit für mehr als 300 Notrufe gesorgt. Etwa 150 Einsätze seien gefahren worden – überwiegend wegen vollgelaufener Keller, teilte die Feuerwehr mit. In einer Tiefgarage habe das Wasser einen Meter hoch gestanden, auf Straßen teils 50 Zentimeter. Verletzte oder größere Schäden gab es laut Mitteilung zunächst nicht. Am Abend hörte der Regen in Nürnberg auf.

Straßen in Oberfranken überschwemmt

Auf Fotos und Videos war zu sehen, dass auch in Oberfranken am Nachmittag einzelne Straßen überschwemmt wurden, nachdem Wasser von der Kanalisation nicht mehr aufgenommen werden konnte. Örtlich traten Bäche über die Ufer. In Nankendorf im Landkreis Bayreuth wurde die Staatsstraße im Wiesenttal durch Starkregen überschwemmt. Am Abend lief in Bamberg eine Unterführung voll Wasser.

Mehrere Aquaplaning-Unfälle – Elfjähriger gestorben

Auf den Autobahnen in Bayern gab es mehrere Unfälle wegen Aquaplanings. Am Autobahnkreuz München-Süd war laut Polizei ein 18-Jähriger mit seinem Auto auf regennasser Fahrbahn ins Schleudern geraten. Er prallte gegen die Mittelleitplanke und dann gegen den Pkw eines 22-Jährigen. Die Fahrer mussten schwer verletzt in Krankenhäuser geflogen werden.

In Niederbayern verlor ein 31 Jahre alter Autofahrer auf der A3 bei Neuhaus am Inn auf regennasser Fahrbahn die Kontrolle über seinen Wagen und krachte in die Mittelleitplanke. Auch auf der A73 bei Strullendorf in Oberfranken prallte ein Auto wegen des Regens gegen die Mittelleitplanke. Weitere wetterbedingte Unfälle ereigneten sich laut Polizei Bayreuth auf der A70 und der A9. Am Sonntagmorgen prallte ein Milchlaster auf der A8 gegen die Leitplanke bei Irschenberg (Landkreis Miesbach). Schuld war vermutlich der starke Regen, wie die Polizei berichtete.

Abseits der Autobahnen starb ein Elfjähriger nach einem Frontalzusammenstoß zweier Autos auf der regennassen B2 bei Mittenwald (Landkreis Garmisch-Partenkirchen). Sechs weitere Menschen seien bei dem Unfall am Samstag mittelschwer bis schwerst verletzt worden, hieß es von der Polizei. Unter den Verletzten seien die Familie des Jungen sowie zwei 18-Jährige aus dem anderen Wagen.

Musikfestival in Nordschwaben wegen der Regenfälle abgebrochen - Gelände evakuiert

Wegen unwetterartiger Regenfälle wurde das Festival "Der Krater bebt" im nordschwäbischen Megesheim am Samstagnachmittag abgebrochen. Wie die Veranstalter in sozialen Medien mitteilten, wurde die Veranstaltung zunächst unterbrochen und die Gäste wurden gebeten, sich in ihre Autos zurückzuziehen. Kurz darauf musste das Gelände wegen der Wetterlage evakuiert und das Festival ganz abgesagt werden. Mitteilungen über Verletzte gab es nicht.

Dauerregen an den Alpen, Gewitter und starker Wind

Das Sommerwetter bleibt den Menschen in Bayern auch in den nächsten Tagen verwehrt: Nach Angaben des DWD wird es vorerst ungemütlich bleiben. Im Laufe des Tages können von West nach Ost einzelne Gewitter ziehen – mit Starkregen, starken bis stürmischen Böen und kleinem Hagel. Dabei sind lokal unwetterartige Mengen Regen zwischen 20 und 30 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich.

In den Alpen und im Alpenvorland können bis einschließlich Dienstag zwischen 40 und 60 Liter Niederschlag pro Quadratmeter binnen 72 Stunden fallen. Vereinzelt seien sogar 70 Liter innerhalb von 48 Stunden möglich. Gefährlich sei das für Wanderer voraussichtlich aber nicht, wie ein Sprecher sagte.

Alpenwanderer sollten aber wegen Schneefall vorsichtig sein: Die Schneefallgrenze soll auf 2.500 Meter sinken. "Auf der Zugspitze kann es dann Neuschnee geben", sagte ein DWD-Meteorologe.

Nässe auch zum Wochenstart erwartet

In der Nacht zum Montag werden örtlich nochmals größere Mengen an Starkregen mit rund 20 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde erwartet – insbesondere in Schwaben und Oberbayern. Im Tagesverlauf sind nochmals einzelne Gewitter mit Starkregen und Sturmböen möglich. An den Alpen regnet es anhaltend.

In der Nacht zu Dienstag lasse der Regen vielerorts nach, teilte der DWD mit. Auch tagsüber wechseln sich demnach Wolken und Schauer ab. Ausnahme ist der Alpenrand: Dort soll es weiter kräftig regnen – und auf den höchsten Gipfeln schneien.

Welche Gebiete des Freistaats aktuell von Unwetterwarnungen betroffen sind, ist auf der DWD-Warnkarte zu sehen.

Grafik: Bayernkarte - Wetterwarnungen des DWD

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert über Wetterlagen und gibt auch im Ernstfall amtliche Warnungen heraus. Abgestuft werden diese in vier Kategorien:

Stufe 1 (gelb, Wetterwarnung) / Stufe 2 (orange, Warnung vor markantem Wetter) / Stufe 3 (rot, Unwetterwarnung) / Stufe 4 (dunkelrot, Warnung vor extremem Unwetter) / Lila: Hitzewarnung / Rosa: UV-Warnung / Grün: Keine Warnung / Schraffiert: Vorab-Warnung

Zum Hören: Kräftiger Regen in Bayern

Überflutete Straße in Fürth.
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Überflutete Straße in Fürth.

Mit Informationen von dpa

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