Vier Personen spielen Tischtennis.
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Im "Pädagogisch-Therapeutischen Intensivbereich für Jugendliche" der Rummelsberger Diakonie bekommen traumatisierte Jungen ein neues Zuhause.
Bildrechte: Simon Malik / Rummelsberger Diakonie
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Im "Pädagogisch-Therapeutischen Intensivbereich für Jugendliche" der Rummelsberger Diakonie bekommen traumatisierte Jungen ein neues Zuhause.

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"Wie eine Art Familie": Ein neues Heim für traumatisierte Jungen

"Wie eine Art Familie": Ein neues Heim für traumatisierte Jungen

Im "Pädagogisch-Therapeutischen Intensivbereich für Jugendliche" der Rummelsberger Diakonie in Mittelfranken bekommen traumatisierte Jungen ein neues Zuhause. Dank Sternstunden haben die Teenager nun einen neuen Outdoor-Spielbereich zum Auspowern.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Früh am Morgen in der "Wohngruppe 4" der Intensiv-Jugendhilfe in Rummelsberg: Die vier Teenager Kevin, Elias, Jonas und Jay stärken sich bei einem gemeinsamen Frühstück noch etwas verschlafen für den Tag. Die Jungen zwischen 13 und 16 Jahren leben hier dauerhaft zusammen mit zwei anderen Jungs und werden heute von den Pädagogen Melanie und Joel betreut. Sie essen Toastbrot, knabbern an Gurken und besprechen mit Betreuer Joel, was heute nach der Schule noch ansteht.

Rummelsberger Diakonie: Intensive Hilfe für Jungen

Die Jungs, die in einer Wohngruppe der Intensiv-Jugendhilfe wohnen, hatten alle einen holprigen Start ins Leben: schwierige Familienverhältnisse, Gewalterfahrungen oder Suchterkrankungen der Eltern. Hier bekommen sie speziell auf sie zugeschnittene Betreuung, Therapien und einen geregelten Alltag. Der ist wichtig, erzählt Dienststellenleiterin Jessica Strassburg: "Ich glaube, das ist ganz wichtige Arbeit und oftmals auch die letzte Chance für die Jungs, die wir im Haus haben. Nach uns kommt nicht viel. Also wenn die Intensivpädagogik es nicht schafft oder auch gerade die geschlossene Einrichtung, dann warten oftmals Justiz, Gefängnis oder Psychiatrie."

Dank Spendengeldern: Innenhof wird zu "Dorfplatz"

Anders als in der geschlossenen Gruppe, die im Haus nebenan ist, dürfen sich die Jungen der Wohngruppe 4 frei bewegen. Wichtig für sie ist vor allem eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Bisher gab es auf dem Gelände in Rummelsberg aber keinen passenden Outdoor-Bereich zum Auspowern.

Vor rund 40 Jahren wurde der Gebäudekomplex gebaut. Damals wurde nicht viel Wert auf Grünflächen und schöne Freizeitbereiche gelegt. Ein großer Grünbereich wurde asphaltiert - keine angenehme Atmosphäre für Kinder und Jugendliche, um dort zu verweilen, zu spielen oder sich einfach zu unterhalten.

Dank der Hilfe von Sternstunden konnten jetzt ein Spielplatz, ein Skate- und Basketballbereich und ein Bolzplatz errichtet werden. Hier verbringen die vier Jugendlichen nach der Schule gerne ihre Zeit. Dank der Spendengelder wurde der Innenhof jetzt zu einem richtigen Dorfplatz umgestaltet, zum Skaten und Fahrradfahren. Außerdem gibt es eine Tischtennisplatte und gemütliche Sitzecken.

Leben in der Gruppe: "Wie in einer Art Familie"

Nur ab und zu fahren die Jungen nach Hause zu ihren Familien, die meiste Zeit leben sie in der Jugendhilfe-Einrichtung in Rummelsberg. "Ich find’s hier schön und die Betreuer sind auch voll nett", sagt der 16-jährige Jay. Laut Betreuer Joel sind sie wie in einer Art Familie – nur, dass es eben sechs fast gleichaltrige Jungs sind.

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