Mit einem symbolischen Spatenstich hat der neue Wiesn-Chef Christian Scharpf (SPD) in der Früh die Aufbauarbeiten für das Münchner Oktoberfest gestartet. Er sprach von der wohl "größten temporären Baustelle Europas" und einer enormen logistischen Herausforderung. Ein Fassadenstück samt Tür vom Paulaner-Turm gehörte zu den ersten Bauteilen, die auf der Theresienwiese an ihren Platz gehoben wurden.
Versteckte Kabel im Boden
Viele Wiesn-Zelte werden von der Firma Pletschacher aufgebaut. 48 Lkw-Fuhren mit Material kamen gleich am ersten Tag an, erzählt Uli Pletschacher. Er weiß auch genau, was exakt wo hingehört und wo die jeweiligen Kabel, Wasser- und Stromanschlüsse für die Zelte im Boden versteckt sind. Dort, wo "bissl mehr Gras" wachse oder eine Unebenheit sei, fange man an zu graben, erklärt er. Dann sehe man schnell, ob man richtig liege, und die lange Erfahrung helfe auch – "man macht es ja nicht das erste Mal."
Zeitplan für Wiesn-Aufbau
Der Aufbau des Oktoberfests verläuft nach einem genau festgelegten Zeitplan. Zuerst werden die größeren und dann die kleineren Zelte errichtet. Ende August kommen die Schausteller auf die Wiesn. Zunächst werden die Hochfahrgeschäfte wie das Riesenrad und die Achterbahnen aufgebaut. Alle anderen Fahrgeschäfte, Karussells und zuletzt die Schaustellerbuden kommen Anfang September bis zur Woche vor dem Anstich noch dazu.
Arbeiten in extremer Hitze
Gleich zu Beginn der Aufbauarbeiten haben die Arbeiter schwierige Bedingungen: Die enorme Hitze bedeutet eine große Belastung. Vor diesem Hintergrund ist auch Wiesn-Chef Christian Scharpf froh, dass der Aufbau mittlerweile etwas früher beginnen darf. Das entzerre alles etwas und setze die Arbeiter nicht so stark unter Zeitdruck, sagt er.
"Bestimmter Vibe" in München
Für Scharpf selbst ist das Oktoberfest eine Premiere in der neuen Funktion als Wiesn-Chef. "Ich freue mich einfach, dass es jetzt losgeht", sagt er. Dass das Oktoberfest näher rücke, sehe man aber nicht nur auf der Theresienwiese. Zum Beispiel sei dann auch zunehmend mehr Betrieb in den Trachtengeschäften, und es sei "ein bestimmter Vibe" in München: "Das macht was mit der Stadt".
Die 190. Ausgabe des größten Volksfestes der Welt beginnt am 20. September – wie immer mit dem traditionellen Einzug der Wiesn-Wirte sowie dem obligatorischen Anstich des ersten Fasses im Schottenhamel-Festzelt. Das Oktoberfest dauert bis zum 5. Oktober. Erneut gibt es auch die Oide Wiesn, auf der es beschaulicher zugeht und die mit ihren traditionellen Zelten, Fahrgeschäften und Ständen an das historische Oktoberfest erinnert.
Umwege für Fußgänger und Radler
Für die Fußgänger und Radler, die gerne längs oder quer über die Theresienwiese laufen oder fahren, wird es ab sofort ein bisschen komplizierter. Die mittig liegende Matthias-Pschorr-Straße wird als erste für den Wiesn-Aufbau gesperrt, es folgen nach und nach weitere Straßen bis schließlich ab Ende August auch die große Nord-Süd-Querung gesperrt ist.
Im Video: 190. Oktoberfest - der Aufbau hat begonnen
Der Wiesn-Aufbau hat begonnen. Am 20. September heißt es dann: "O'zapft is!".
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