Marstall-Festzelt (Archiv)
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Oktoberfest: Mehr Tische für Münchner – kein "Herzkasperlzelt"

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Oktoberfest: Mehr Tische für Münchner – kein "Herzkasperlzelt"

Oktoberfest: Mehr Tische für Münchner – kein "Herzkasperlzelt"

Am 20. September heißt es wieder "Ozapft is" beim Münchner Oktoberfest. Der Run auf Tischreservierungen hat längst begonnen – und Einheimische sollen da künftig bessere Chancen haben. Eine neue Regel macht es möglich.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

In gut vier Monaten beginnt das größte Volksfest der Welt auf der Münchner Theresienwiese. Jetzt hat der Wirtschaftsausschuss des Stadtrats einen Beschluss gefasst, der es speziell Münchnerinnen und Münchnern leichter machen soll, bei der Wiesn einen Tisch zu ergattern.

Regeln für Reservierungen

Grundsätzlich gilt: Wiesnwirte dürfen nicht alle Sitzplätze in den großen Zelten komplett über Reservierungen vergeben. Ein bestimmter Anteil darf gar nicht reserviert werden. Am Wochenende und an Feiertagen muss sogar bis zur Hälfte der Plätze für kurzentschlossenen Wiesnbesucher aus aller Welt frei bleiben.

Daneben gibt es an diesen Tagen dann noch das sogenannte München-Kontingent. Das sind Plätze, die ausschließlich Münchnerinnen und Münchner auf den Webseiten der Wirte unter Angabe ihrer Adresse buchen können. Dabei müssen sie auch keine Mindestmenge an Verzehrgutscheinen kaufen. Bisher gab es diese Regelung aber nur bis 15 Uhr.

München-Kontingent wird ausgeweitet

Künftig wird es so etwas aber auch nach 15 Uhr geben. Das betrifft zehn Prozent der Plätze. Damit könnte es für die Münchner an Wochenenden und am 3. Oktober im Idealfall rund 100.000 zusätzlich reservierbare Plätze geben, so Wiesnchef Christian Scharpf (SPD), der im Gespräch mit BR24 von einer "tollen Geschichte" schwärmt. Nicht zuletzt erwartet er sich dadurch auch "mehr Bewegung" in den Zelten. Denn wer einmal einen der begehrten reservierungsfreien Plätze ergattert hat, bleibe bislang gerne mal den ganzen Tag bis zum Schankschluss sitzen.

Die Neuregelung geht auf einen Vorstoß der Wiesnwirte zur Ausweitung der Reservierungsmöglichkeiten zurück. Im Januar, noch unter dem damaligen Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU), hatte sich der interfraktionelle Arbeitskreis "Oktoberfest" damit befasst und festgelegt, dass keine zusätzlichen regulären Reservierungen gestattet werden können. Zusätzliche Reservierungen ohne Mindestabnahme - insbesondere die Münchner Reservierungen - wären aber denkbar. Dazu hatte Baumgärtners Nachfolger Scharpf die nun beschlossene Vorlage erstellt.

"Oide Wiesn" erneut ohne "Herzkasperlzelt"

Zweites großes Thema in der Ausschusssitzung war die Zulassung der Wirte und damit auch die Frage, ob das "Herzkasperlzelt“ auf die "Oide Wiesn" zurückkehrt. Behandelt wurde das alles im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung. Danach wurde bekannt: Wirt Beppi Bachmaier hat es mit seinem Musikantenzelt wieder nicht geschafft. Die konkurrierende Wirtefamilie Schöniger mit ihrer "Boandlkramerei“ hatte bei der Bewerbung erneut besser abgeschnitten.

Dem Vernehmen nach ging es nur um einen einzigen Punkt. Die Bewertung erfolgt über einen Kriterienkatalog und ein Punktesystem der Stadt, das nicht zuletzt nach der Streiterei im vergangenen Jahr um die Vergabe des Musikantenzelts angepasst worden war. Damals war Bachmeier vor Gericht gezogen, um sein Zelt auf die Wiesn zu bringen - ohne Erfolg.

Regenponchos gegen überfüllte Zelte

Keinerlei Einfluss hat die Stadt auf das Wiesnwetter. Aber es gibt nun eine Neuerung für schlechtere Tage: Die Händler dürfen künftig Regenponchos mit dem offiziellen Logo des Oktoberfestes verkaufen. Das hat auch den Vorteil, dass man sperrige Schirme gleich daheim lassen kann und bei Regen nicht so viele Besucher in die ohnehin vollen Zelte drängen - so der Plan. Davon abgesehen hoffen aber alle, dass es bei der Wiesn 2025 weder Schirm noch Poncho braucht.

Mit Material von dpa.

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