Der erste Skilift im Fichtelgebirge ist bereits gefahren. Ende November war es kalt genug und Schnee war auch gefallen. Der kurze Fleckllift öffnete am letzten Samstag im November und die Leute fuhren so lange Ski, wie es die Schneedecke hergab. Ein Spaß, mal so zum Ausprobieren. In Fleckl, am Fuß des Ochsenkopfes, gibt es keine Schneekanonen. Hier geht Skifahren nur, wenn es Naturschnee gibt.
Schnee auf Vorrat produzieren
Während der kalten Tage Ende November warfen einige Skiliftbetreiber bereits ihre Schneekanonen an. "Eine Grundlage schaffen", wie Franz Tauber von den Klausenliften in Mehlmeisel sagt. Manche der Schneehaufen sind fast zwei Meter hoch. Sie liegen wie große weiße Linsen auf den ansonsten grünen Skipisten. Denn seit Anfang Dezember ist es wieder wärmer geworden, hat es geregnet im Fichtelgebirge. Doch der Maschinenschnee, manche sagen auch Kunstschnee, hält das aus.
Die Haufen sind innen gefroren. Wird es wieder kälter, starten sie wieder die Beschneiung. Kommt dann noch Naturschnee dazu, wäre es ideal, bekräftigt Tauber. Mit Pistenraupen werden dann die Schneehaufen auf den Skipisten ausgewalzt. "Vielleicht bekommen wir ja doch noch Schnee zu Weihnachten", hofft Tauber. So wie letztes Jahr. Da haben sie das Familienland am 27. Dezember geöffnet, die Lifte ein paar Tage später. Insgesamt zählten sie 73 Skitage. "Das hat sich gelohnt, die Lifte sind unsere einzige Einnahmequelle als Gemeinde", bilanziert Franz Tauber, der auch Bürgermeister von Mehlmeisel ist.
Fichtelgebirge – in Nordbayern Wintersport vor der Haustür
Gegenüber, am 1.024 Meter hohen Ochsenkopf, liefen ebenfalls schon die Schneekanonen. Die Ausgaben für Energie und Wasser, die es für Maschinenschnee braucht, würden sich lohnen, sagt Markus Döhla, Geschäftsführer des Zweckverbandes, der die beiden Seilbahnen auf den Ochsenkopf betreibt. Obwohl es im vergangenen Winter nur wenig geschneit hatte, seien viele Menschen auf den Berg gekommen. 57.589 Liftkarten haben sie zwischen dem 26. Dezember und dem 16. März verkauft und über 260.000 Fahrten gezählt.
"Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden", meint Döhla. Der Zweckverband möchte die Attraktivität des Ochsenkopfes erhöhen. Die Fahrpreiserhöhung für die kommende Saison ist gering. Eine eigene Aufstiegsroute für Ski-Tourengeher wurde eingerichtet, damit die nicht den Abfahrern in die Quere kommen. Am Südhang gibt es jetzt eine beschneite Rodelbahn im unteren Bereich anstelle des Anfängerliftes, zählt Markus Döhla auf. Die ganze Südpiste wird nicht beschneit. Sie ist auf Naturschnee angewiesen. Gibt es den nicht, wird die Piste offiziell gesperrt: "aus Sicherheitsgründen", betont Döhla.
Beschneiung kostet
Fehlender Naturschnee ist ein Problem für einige Skilifte im Fichtelgebirge, wie am Kornberg. Eine Beschneiungsanlage können oder wollen sich manche Betreiber nicht leisten. Und falls vorhanden, müssen sich auch die Ausgaben für die Schneeproduktion rechnen. Manche Lifte könnten in dieser Saison vielleicht stillstehen, heißt es im Fichtelgebirge.
Langlauf geht schon jetzt
Dieses Problem hat der Skiclub Neubau nicht. Auch er hat Schnee produziert und eine 1.400 Meter lange Langlaufloipe geschaffen. Hier am Südosthang des Ochsenkopfes liegt das Langlaufzentrum teils in einer Mulde, umrahmt von Wald. "Ein Schneeloch", schmunzelt Sigurd Zapf vom Skiclub. Aus 2.000 Kubikmetern Wasser haben seine Vereinskameraden 6.000 Kubikmeter Schnee produziert. Genug für die Loipe und Schneedepots, berichtet Zapf. Hier trainieren die oberfränkischen Skiclubs und auch Freizeit-Langläufer aus der Umgebung kommen hierher.
Die Sportlerinnen und Sportler können, unter Flutlicht, bis 21 Uhr am Abend in die Spur. Sogar ein erster Kids-Cup-Langlaufwettkampf wurde am zweiten Adventswochenende schon gelaufen. Trotzdem warten sie auch in Neubau auf Naturschnee: "Im Moment haben wir halt nur eine Pendelstrecke: 700 Meter in die eine Richtung, 700 Meter in die andere", erklärt Sigurd Zapf, "aber das reicht für den Moment".
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