Eigentlich hätte er in den Bayerischen Wald transportiert werden sollen – in den letzten Tagen hat sich Elch Erwin aus dem Wildpark Pforzheim aber ganz woanders herumgetrieben: im Schwarzwald. Wie der Jungbulle dorthin gekommen ist, das ist den Verantwortlichen im Moment noch ein Rätsel.
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Die ursprünglichen Pläne für Elch Erwin
Elch Erwin sollte ursprünglich an eine Einrichtung im Bayerischen Wald gehen. Erwin stammt aus dem Wildpark Pforzheim. Laut dem dortigen Leiter, Carsten Schwarz, wollte die zoologische Einrichtung den Jungbullen abgeben, um Inzucht zu vermeiden. Das sei üblich in der Branche.
Nach Pforzheimer Angaben sollte ein professionelles Tiertransportunternehmen den Elch am 1. Oktober überstellen. "Die Übergabe erfolgte dabei auch fachgerecht, wie in der Vergangenheit bei vielen Tiertransporten", sagte Schwarz.
Was dann wirklich geschah, ist noch nicht aufgeklärt
Kurios: Bei der Übergabe an das spezialisierte Tiertransportunternehmen ist Elch Erwin laut Carsten Schwarz nicht ausgebrochen. Wie der Jungbulle in den Schwarzwald kam und dort frei herumlaufen konnte, ist derzeit unklar und soll nun zusammen mit den Behörden geklärt werden.
Im Schwarzwald wurde der Elch Anfang Oktober das erste Mal gesichtet und fotografiert. Fotos und Hufabdrücke zeigten seitdem seinen Weg durch die Gemeinden Oberwolfach und Oberharmersbach. Danach dauerte es tagelang, bis Erwin auch gefangen werden und wieder zurück in sein ursprüngliches Zuhause gebracht werden konnte; in den Wildpark Pforzheim. Das teilten die Stadt Pforzheim und der Wildtierbeauftragte des Ortenaukreises, Maximilian Lang, mit. Das lief demnach stressarm und tierschutzgerecht ab: Ein Tierarzt des Karlsruher Zoos habe den Bullen am Samstagabend mithilfe eines Blasrohrs betäubt.
Jetzt soll Erwin erst einmal in seinem ursprünglichen Zuhause, im Pforzheimer Wildpark, bleiben. Leiter Carsten Schwarz sagte: "Sobald sicher war, dass es sich um unser Tier handelt, war klar, dass wir es wieder aufnehmen". In vertrauter Umgebung könne sich der junge Elch nun erholen und wieder zur Ruhe kommen.
Auch im Bayerischen Wald ist ein Elch unterwegs
Erwin sollte ja eigentlich in eine Einrichtung im Bayerischen Wald. In der Region ist – allerdings in Freiheit – im Moment auch ein anderer Elch unterwegs. Er wurde vor wenigen Wochen unweit der tschechischen Grenze gesichtet. Dabei handelt es sich um Elch Emil.
Auch er ist ein Jungtier und hat im Sommer für Aufmerksamkeit gesorgt, als er erst durch Tschechien wanderte und danach in Österreich mehr als 500 Kilometer zurücklegte. Als Emil auf die Autobahn zu klettern drohte, gab es Handlungsbedarf: Österreichische Behörden betäubten ihn, versahen ihn mit einem GPS-Tracker und setzten ihn nahe dem deutsch-österreichisch-tschechischen Dreiländereck aus, weil die Region dünn besiedelt ist und einen Rückzugsraum bietet.
Mit Informationen von dpa und KNA
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