Nach einem Cyberangriff auf mehr als 20.000 Benutzerkonten der Bundesagentur für Arbeit im März dieses Jahres hat die Zentralstelle Cybercrime in Bamberg acht Tatverdächtige ermitteln können. Wie die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Montag mitteilt, müssen sich die Tatverdächtigen im Alter zwischen 36 und 61 Jahren nun unter anderem wegen gewerbsmäßigen Computerbetrugs verantworten. Sie sollen versucht haben, Leistungszahlungen auf ihre eigenen Konten umzuleiten.
Jobcenter bemerkt Unstimmigkeit auf Konto eines Verstorbenen
Zunächst hatte eine Mitarbeiterin eines Jobcenters in Nordrhein-Westfalen Unstimmigkeiten auf einem Konto eines verstorbenen Kunden bemerkt. Bei einer anschließenden Überprüfung stellte die Bundesagentur für Arbeit eine Vielzahl unberechtigter Logins fest und erstattete Strafanzeige bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) in Bamberg.
Betrüger wollen Zahlungen auf eigene Konten umleiten
Die Tatverdächtigen sollen in mehr als 150 Benutzerkonten die Kontoverbindung geändert haben. Auf diese Weise hätten sie versucht, Leistungsauszahlungen auf eigene Konten umzuleiten. Durch das Eingreifen der Bundesagentur für Arbeit und entsprechende Gegenmaßnahmen habe der tatsächliche Schaden auf 1.000 Euro begrenzt werden können.
Wohnungen durchsucht und auch Waffen sichergestellt
In Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein wurden in dem Zusammenhang mehrere Wohnungen von Tatverdächtigen und Zeugen durchsucht. Dabei konnten umfangreiche Beweismittel und Datenträger sichergestellt werden, darunter auch Waffen und Betäubungsmittel sowie mehrere tausend Euro Bargeld.
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