67 Prozent der wahlberechtigten Bürger halten die AfD für eine rechtsextreme Partei. Das sind 4 Prozentpunkte weniger als Juni 2024, wie aus dem neuen ARD-DeutschlandTrend der ARD hervorgeht, der am 5. und 6. Mai erhoben wurde. Die Einschätzung des Verfassungsschutzes war am 2. Mai bekanntgegeben worden. Unter den AfD-Anhängern stimmt fast niemand der Behörden-Bewertung zu.
- Zum Artikel: Verfassungsschutz: AfD gesichert rechtsextremistisch
Auch die Angst, die AfD könnte die Demokratie zerstören, teilt mit 62 Prozent (-3 Prozentpunkte gegenüber Februar 2025) die Mehrheit. Nur 5 Prozent der AfD-Anhänger stimmen hier zu – und sie signalisieren, dass ihnen die von der AfD aufgegriffenen Themen wichtiger sind als die Bewertung der Partei in der Öffentlichkeit. 82 Prozent der potenziellen AfD-Wähler ist es egal, ob die Partei rechtsextrem ist oder nicht.
ARD-DeutschlandTrend: Ansichten zur AfD
Die Bildung einer Koalition mit der AfD lehnen die Wahlberechtigten mehrheitlich ab (58 Prozent). Das Einbringen von auf AfD-Stimmen angewiesenen Gesetzen ins Parlament ist demgegenüber für 48 Prozent akzeptabel (+4 Prozentpunkte), 43 sind dagegen.
AfD-Verbotsverfahren bleibt umstritten
Nach wie vor uneindeutig ist die Haltung der Deutschen zu einem Verbotsverfahren gegen die AfD. 43 Prozent (+1) der Befragten halten einen solchen Prozess für angemessen, 47 Prozent (ebenfalls +1) nicht. Nach Parteien aufgeschlüsselt positionieren sich Anhänger der Grünen und der Linken (72 bzw. 71 Prozent) am entschiedensten für ein Verbotsverfahren. Bei CDU und CSU ist die Meinung (46 Prozent dafür, 40 Prozent dagegen) nicht so eindeutig. Dass 94 Prozent der AfD-Anhänger gegen ein Verbot sind, wird kaum erstaunen.
ARD-DeutschlandTrend: Verbotsverfahren gegen die AfD
Der ARD-DeutschlandTrend
Für den aktuellen ARD-DeutschlandTrend befragte das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap vom 5. bis 6. Mai 2025 insgesamt 1.325 Wahlberechtigte in Deutschland (790 Telefoninterviews und 535 Online-Interviews). Es handelt sich um eine repräsentative Studie unter den Wahlberechtigten in Deutschland.
Infratest dimap weist darauf hin, dass die Sonntagsfrage zur Bundestagswahl aktuelle Parteipräferenzen misst und kein tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag final abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest.
- Zum Artikel: Wie funktionieren Studien und Wahlumfragen?
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