Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD)
Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD)
Bild
Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD)
Bildrechte: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
Schlagwörter
Bildrechte: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
Audiobeitrag

Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD)

Audiobeitrag
>

Anfeindungen wegen Schwangerschaft – Unterstützung für Hubertz

Anfeindungen wegen Schwangerschaft – Unterstützung für Hubertz

Bundesbauministerin Verena Hubertz hat vergangene Woche ihre Schwangerschaft öffentlich gemacht. Neben vielen Glückwünschen gab es auch Beleidigungen in den Sozialen Netzwerken. Anschließend sprangen ihr mehrere Politiker wie Kanzler Merz zur Seite.

"Das arme Kind", "Geld fürs Nichtstun", "Wollen Sie ihr Kind mit zur Arbeit schleppen?" – solche Kommentare finden sich unter den Instagram- und X-Profilen von Verena Hubertz, nachdem die Bundesbauministerin vergangene Woche dort ihre Schwangerschaft bekannt gemacht hatte. Es gab zwar auch zahlreiche Glückwünsche, allerdings auch User, die unter anderem kommentierten, dass Hubertz‘ Schwangerschaft ein weiterer Grund sei, AfD zu wählen.

Hubertz schrieb auf der Plattform LinkedIn, dass sie die Anfeindungen nachdenklich gemacht hätten. "Diese Stimmen übersehen etwas Entscheidendes: Millionen Frauen in Deutschland leben jeden Tag genau diesen Spagat." Es sei ohne Zweifel eine Herausforderung, Verantwortung für ein Kind und gleichzeitig für ein wichtiges Amt zu tragen, so die SPD-Politikerin. "Ich möchte vor allem zukünftigen Generationen zeigen, dass Frauen sich nicht immer zwischen Karriere oder Familie, Verantwortung oder Fürsorge entscheiden müssen."

Merz nennt Anfeindungen "infam"

Unterstützung erhielt sie von anderen Politikerinnen und Politikern. "Eine Ministerin zu verurteilen, ist infam", schrieb Merz auf X. "Wir müssen Eltern unterstützen. Sie sind das Fundament der Gesellschaft." Hubertz gratulierte er zur Schwangerschaft. Zur Unterstützung von Eltern gehöre die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, schrieb Merz.

Er war nicht der einzige. Bayerns Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) meldete sich unter anderem mit deutlichen Worten. Er ist selbst vor Kurzem Vater geworden und habe ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten. "GENAU SO muss das in 2025 verdammt noch mal auch laufen, wenn MinisterINNEN (und andere Frauen in Führungspositionen) Mama werden!", schrieb er auf LinkedIn.

Neben der "antiquierten Debatte" solle man es auch volkswirtschaftlich betrachten. Die Babyboomer gehen in den kommenden zehn bis 15 Jahren in Rente - Deutschland sei deswegen auf Mütter im Arbeitsmarkt angewiesen. "Die aktuelle Debatte um die Schwangerschaft von Bundesministerin Verena Hubertz ist umso peinlicher für ein modernes Land", so Mehring.

Hubertz plant drei Monate Mutterschutz

Hubertz war im Mai als Bundesministerin vereidigt worden. Etwa drei Monate plane sie als Mutterschutz-Zeit ein, kündigte die Ministerin an. "Aber ich werde für Wichtiges erreichbar sein, und ich habe ja drei Staatssekretäre, die mich vertreten." Bis Dezember wolle sie ganz normal weiter ihrem Job nachgehen, allerdings mit kleinen Einschränkungen, sagte die rheinland-pfälzische Politikerin dem "Trierischen Volksfreund". Nach ihrem Mutterschutz werde ihr Partner Elternzeit nehmen, erklärte Hubertz.

Mit Informationen von dpa und KNA

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!