Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg (Saale) hat Anklage wegen des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt am 20. Dezember 2024 erhoben. Dem Tatverdächtigen werde Mord in sechs Fällen und versuchter Mord in 338 Fällen vorgeworfen, teilte die Ermittlungsbehörde am Dienstag mit. Außerdem werde ihm gefährliche Körperverletzung und ein Eingriff in den Straßenverkehr zur Last gelegt. Unter den Toten war auch ein neun Jahre alter Junge aus der Oberpfalz.
Motiv: Unzufriedenheit und Frust
Der 50-jährige Arzt aus Saudi-Arabien soll mit seinem Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast sein. Motiv der Amokfahrt war nach Einschätzung der Ermittler Unzufriedenheit und Frustration über den Verlauf und den Ausgang einer zivilrechtlichen Streitigkeit. Auch über die Erfolglosigkeit diverser von ihm eingereichter Strafanzeigen sei A. frustriert gewesen. Ziel seiner Tat sei gewesen, möglichst viele Menschen zu töten.
410 Zeugen und fünf Sachverständige
Die Ermittler gehen davon aus, dass Taleb A. die Tat ohne Mittäter oder Mitwisser über Wochen im Detail vorbereitete. Sie benannten für ein Verfahren 410 Zeugen und fünf Sachverständige. Das Landgericht Magdeburg muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden. Taleb A. lebt seit 2006 in Deutschland und erhielt 2016 Asyl als politisch Verfolgter.
Mit Informationen von AFP und dpa
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