Die G7-Staaten haben sich bei ihrem Treffen in Kanada am Montag auf eine Gipfelerklärung geeinigt. Darin wird der Iran als "die Hauptquelle regionaler Instabilität und des Terrors" bezeichnet und Israels Recht auf Selbstverteidigung betont. Weiter erklären die Staats- und Regierungschefs der G7, man habe stets unmissverständlich klargestellt, dass der Iran niemals in den Besitz einer Atomwaffe gelangen dürfe.
Entwickelt sich ein atomares Wettrüsten? Wird die Welt dadurch unsicherer? Oder kann das Abschreckungspotential von Atomwaffen auch für mehr Sicherheit in der Welt sorgen? Darüber hat BR24 um 16 Uhr mit Klemens Fischer, Professor für Geopolitik und Internationale Beziehungen an der Universität zu Köln gesprochen. Zudem berichtet BR-Korrespondent Martin Gruber von einer Messstelle im Bayerischen Wald, über die Atomtests in aller Welt beobachtet werden. Das Video finden Sie eingebettet in diesem Artikel.
Sipri warnt vor Rüstungswettlauf
Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut "Sipri" warnt angesichts der höchst angespannten Weltlage vor einem erneuten Rüstungswettlauf der Atommächte. Wie aus dem neuen Jahresbericht des unabhängigen Instituts hervorgeht, werden die weltweiten Atomwaffenarsenale immer weiter ausgebaut und modernisiert.
Fast alle Atomwaffenstaaten hätten sich 2024 weiterhin in intensiven Modernisierungsprogrammen befunden, bestehende Waffen nachgerüstet und ihnen neuere Versionen hinzugefügt, schreiben die Friedensforscher. Ein gefährliches neues nukleares Wettrüsten zeichne sich ab – und das in einer Zeit, in der es äußerst schlecht um die Verträge zur Rüstungskontrolle stehe.
Bayerische Messstation zeichnet Atombomben-Explosionen auf
Wenn irgendwo auf der Welt Nukleartests durchgeführt werden und Atombomben explodieren, zeichnet die Messstation in Haidmühle im Bayerischen Wald diese Erschütterungen auf.
Experten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) überwachen seit 35 Jahren mit dieser Technik, ob sich alle Atommächte der Welt auch wirklich an den internationalen Kernwaffenteststopp-Vertrag halten.
Seit 1966 gibt es diesen internationalen Vertrag, der es Ländern verbietet, Kernwaffentests in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser durchzuführen. Neun Länder besitzen Atomwaffen - die USA, Russland, Frankreich, China, Großbritannien, Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel. Von diesen Staaten haben drei bis heute den Vertrag nicht unterzeichnet: Indien, Pakistan und Nordkorea.
Mit Informationen von dpa
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