Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Polizei simulieren die Bekämpfung einer Drohne.
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Das Bundeskriminalamt hat in diesem Jahr bereits mehr als 1.000 verdächtige Drohnenflüge registriert.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Boris Roessler
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"Ausgeprägte Gefahrenlage": BKA meldet mehr auffällige Drohnen

"Ausgeprägte Gefahrenlage": BKA meldet mehr auffällige Drohnen

Das Bundeskriminalamt hat in diesem Jahr bereits mehr als 1.000 verdächtige Drohnenflüge registriert. Wer dahinter stecke, wisse man nicht genau. Vermutet wird ein staatlich gesteuertes Vorgehen, um Verunsicherung zu stiften.

Über dieses Thema berichtet: Bayern-2-Nachrichten am .

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat in diesem Jahr bis Mitte Dezember mehr als 1.000 verdächtige Drohnenflüge erfasst. Das berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf einen entsprechenden Bundeslagebericht [externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt]. Seit Anfang des Jahres führt das BKA ein sogenanntes großes Lagebild mit allen Verdachtsfällen. Einbezogen würden auch Meldungen der Bundeswehr, sagte BKA-Präsident Holger Münch der "Bild"-Zeitung.

Zumeist waren militärische Einrichtungen, Flughäfen, aber auch Rüstungsunternehmen oder Hafenanlagen Ziel der Drohnenflüge, erklärte Münch. Es gebe eine "ausgeprägte Gefahrenlage".

Herkunft der Drohnen schwer nachweisbar

Wer dahinter stecke, wisse man nicht genau, da die Drohnenpiloten schwer zu fassen seien. Das BKA vermutet in vielen Fällen ein staatlich gesteuertes Vorgehen. Die Flüge über militärischen Einrichtungen könnten auch der Informationsgewinnung dienen. Münch verwies insbesondere auf Überflüge militärischer Einrichtungen und sagte: "Häufig werden in Deutschland militärische Einrichtungen überflogen, wo auch ukrainische Soldaten ausgebildet werden – die möglicherweise ein Smartphone dabei haben. Die Drohne misst, welche Smartphones vor Ort sind, und kann sie dann später vielleicht wieder an der ukrainischen Front feststellen."

Auf die Frage, ob die Drohnen immer von Russen gesteuert worden seien, sagt BKA-Chef Münch: "Das wissen wir nicht mit hundert-prozentiger Sicherheit". Offensichtlich stecke aber ein Staat dahinter, der Verunsicherung stiften will.

Drohnenabwehr deutschlandweit ausgebaut

Um unerlaubt fliegende Drohnen besser erkennen und unschädlich machen zu können, haben Bund und Länder vergangene Woche in Berlin ein Gemeinsames Drohnenabwehrzentrum (GDAZ) eingeweiht. Der Arbeitsbetrieb soll im Januar aufgenommen werden. 

Anfang des Monats hatte die Bundespolizei bereits eine Drohnenabwehr-Einheit bekommen, die bald 130 Spezialkräfte umfassen soll. Sie wird an Flughäfen, in der Hauptstadt und bundesweit in der Nähe sicherheitsrelevanter Objekte stationiert. Sie soll unter anderem KI-gestützte Störsysteme und automatische Abfangdrohnen einsetzen.

Der bayerische Landtag hat vorletzte Woche eine effektivere Drohnenabwehr beschlossen. Polizisten können nun entweder die elektronische Steuerung der Drohne übernehmen, sie einfangen – oder, als letzte Möglichkeit, abschießen.

Mit Informationen von dpa, AFP und Reuters.

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