Vor allem Fahndungserfolge hebt die Bundespolizei in ihrem Jahresbericht für 2024 (externer Link) hervor. Insgesamt gab es weniger Straftaten, dabei aber mehr Gewaltdelikte – insbesondere an Bahnhöfen. Außerdem galt es, neben den verstärkten Binnengrenzkontrollen auch die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland zu bewältigen.
Mehr Grenzkontrollen und mehr Personal: Mehr Fahndungstreffer
285.681 gesuchte Personen griff die Bundespolizei im vergangenen Jahr auf, ein Fünftel mehr als im Vorjahr und mehr denn je. Das hängt einerseits mit der Ausweitung der Grenzkontrollen zusammen, hat aber wohl auch mit dem Anstieg beim Personal zu tun. Ein weiterer Faktor ist nach Einschätzung der Sicherheitsbehörde der Einsatz von inzwischen mehr als 190 sogenannten Super-Recognizern. Das sind speziell ausgebildete Beamtinnen und Beamte, die eine besondere Begabung haben, Straftäter und Verdächtige etwa über Videokameras oder auf Fahndungsfotos wiederzuerkennen.
Weniger unerlaubte Einreisen
Zudem bilanziert die Bundespolizei für 2024 deutlich weniger unerlaubte Einreisen nach Deutschland. Die Zahl sank um fast 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch den Rückgang von Schleuser-Fallzahlen führt sie auf ihre erfolgreichen Binnengrenzkontrollen zurück - ebenso wie die abgenommenen Verstöße gegen das deutsche Aufenthaltsgesetz.
Weniger Straftaten, aber mehr Gewalt- und Eigentumsdelikte
Insgesamt war die Zahl der Straftaten mit 641.613 um fast 19 Prozent niedriger als 2023. Das liegt insbesondere an den gesunkenen Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz: Diese gingen um rund 34 Prozent zurück. Gestiegen sind allerdings die von der Bundespolizei erfassten Gewalt-, Sexual- und Eigentumsdelikte: Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und ähnliche Gewaltdelikte stiegen um 6,6 Prozent auf knapp 34.000 Fälle, Sexualdelikte um 13 Prozent auf rund 2.800 Fälle und Eigentumsdelikte um 1,7 Prozent auf etwa 68.500 Fälle.
Gewaltkriminalität an Bahnhöfen
Zudem registrierte die Bundespolizei dem Bericht zufolge 27.160 Gewaltdelikte auf den Bahnanlagen der Eisenbahnen des Bundes: Sechs Prozent mehr als im Vorjahr und 51 Prozent mehr als im Jahr 2019. Neben den Großstadtbahnhöfen seien zunehmend auch kleinstädtische oder ländliche Gebiete sowie Fern- und Regionalzüge von Gewaltdelikten betroffen, so die Bundespolizei.
Die Zahlen der Bundespolizei bilden nur einen Teil der polizeilich erfassten Taten in Deutschland ab. Sie ist für die Sicherung von Bahnhöfen, Flughäfen und Grenzen zuständig.
Fußball-EM – größter Einsatz in der Geschichte der Bundespolizei
Besonders gefordert war die Bundespolizei, die Ende 2024 knapp 55.000 Mitarbeiter zählte, durch die Begleitung der Fußball-EM im Sommer. Laut Behördenchef Dieter Romann waren bis zu 22.000 Kräfte gleichzeitig im Einsatz – an Bahnhöfen, Grenzen und den Austragungsorten. Damit handele es sich um den größten Einsatz in der Geschichte der Bundespolizei, die als BGS im Jahr 1951 gegründet wurde.
Mit Informationen von dpa und AFP
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