Bei Schnee und Eis auf Bayerns Straßen sind in den Nacht- und Morgenstunden viele Autofahrer verunglückt. Es gab mindestens drei Tote, zwei lebensgefährlich Verletzte und zahlreiche Leichtverletzte. Bayernweit zählte die Polizei dutzende wetterbedingte Unfälle.
Drei Tote in der Oberpfalz
In der Oberpfalz kamen am frühen Morgen auf der A93 im Landkreis Schwandorf bei einem schweren Unfall drei Menschen ums Leben. Zwei weitere wurden schwer verletzt. Laut einem Polizeisprecher wurde bei dem Unfall zwischen Teublitz und Ponholz ein Auto mit sechs Insassen zwischen zwei Sattelschleppern eingeklemmt.
Nach jetzigem Wissensstand war einer der Sattelschlepper ins Schleudern geraten und krachte in die Mittelleitplanke. Der Fahrer des Autos konnte nicht mehr bremsen und fuhr auf. Anschließend fuhr ein weiterer Lastzug in die Unfallstelle. Für drei Personen im Auto kam jede Hilfe zu spät, zwei weitere wurden mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.
Die A93 war seit 3 Uhr nachts bei Teublitz in Richtung Regensburg gesperrt, inzwischen ist sie wieder frei. Insgesamt registrierte die Polizei in der Oberpfalz 44 witterungsbedingte Unfälle, in vier Fällen wurden Menschen leicht verletzt. In mehreren Fällen blieben Lastwagen auf steilen Anstiegen hängen und blockierten den Verkehr.
Etwa 60 Unfälle in Mittelfranken
In Mittelfranken ereigneten sich seit den Abendstunden etwa 60 Verkehrsunfälle. Dabei kam es überwiegend zu Blechschäden und wenigen Verletzten, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken. Auf der A6 kam es am späten Sonntagabend zu einem Unfall, in den drei Autos verwickelt waren.
Auf der A9 bei Schnaittach rutschte in der Nacht ein Lastwagen in den Graben, der Fahrer blieb unverletzt. Am Morgen geriet ein Lkw zwischen Hilpoltstein und Allersberg ins Schleudern und stellte sich quer. Die A9 musste zeitweise komplett gesperrt werden. Die Räumungsarbeiten dauern nach Polizeiangaben bis zum frühen Montagnachmittag.
Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord erlitten mindestens acht Menschen bei Unfällen leichte bis mittelschwere Verletzungen.
Sattelzug prallt in Oberfranken gegen Gebäude
In Oberfranken kam es aufgrund von Glätte ebenfalls zu Unfällen. Ein Sattelzug prallte laut der Polizei in Oesdorf im Landkreis Forchheim gegen ein Gebäude. Dabei riss der Lkw den Dachvorsprung eines Wohngebäudes ab. Der Anhänger prallte gegen eine Garage, die nun einsturzgefährdet sein könnte. Der Fahrer des Sattelzugs erlitt einen Schock.
Auch im Landkreis Bayreuth führte Schneeglätte in der Nacht zu Problemen auf den Straßen. Wie die Verkehrspolizei Bayreuth mitteilt, blieben auf der A9 im Bereich Sophienberg/Trockau gegen Mitternacht mehrere Lastwagen und Autos auf der Fahrbahn liegen. Ein Weiterkommen sei nicht mehr möglich gewesen, obwohl die Schneeräumfahrzeuge im Einsatz waren.
Zwei Schwerverletzte nach Unfall im Landkreis Wunsiedel
Bei einem Unfall auf einer verschneiten Straße im Landkreis Wunsiedel wurden zwei Menschen schwer verletzt. Nach Angaben der Polizei Oberfranken war ein Auto von der Fahrbahn abgekommen. Dabei stieß es frontal mit einem weiteren Auto zusammen und streifte ein drittes Fahrzeug.
Der Polizei zufolge hat die Glätte auch in Unterfranken für ein erhöhtes Unfallaufkommen gesorgt. Allerdings seien nur Blechschäden verursacht worden. Größere Einschränkungen im Straßenverkehr habe es nicht gegeben.
Im Audio: Verkehr in Bayern nach Glatteis, Schnee und Eisregen
In der Oberpfalz sind am frühen Morgen auf der A93 bei einem Unfall drei Menschen ums Leben gekommen.
Verspätungen im Busverkehr in Regensburg möglich
Die winterlichen Verhältnisse haben teilweise auch Auswirkungen auf den Busverkehr, wie beispielsweise in Regensburg. Hier kann es im Regional- und Stadtbusverkehr zu "Verspätungen und Einschränkungen kommen". Das teilte der Regensburger Verkehrsverbund (RVV) am Montagmorgen mit. Außerdem können laut RVV "Teile der Regensburger Altstadt derzeit nicht bedient werden."
Bereits in der vergangenen Nacht hatte die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) den Busverkehr wegen Straßenglätte eingestellt. Inzwischen fahren die Busse der WVV-Linien im Würzburger Stadtbereich wieder nach Fahrplan.
Flughafen München: Kaum wetterbedingte Probleme
Am Flughafen München ist der Flugverkehr weitgehend ohne wetterbedingte Probleme gestartet. Zwar gebe es leichte Verspätungen, weil Flugzeuge enteist werden müssten, sagte ein Sprecher. Die Rollwege und Start- sowie Landebahnen seien aber noch in der Nacht mit einer speziellen Flüssigkeit behandelt worden, um einen gefahrlosen Flugverkehr zu ermöglichen.
Kein Präsenzunterricht an Grundschule Üchtelhausen
An der Grundschule in Üchtelhausen im Landkreis Schweinfurt fällt heute witterungsbedingt der Präsenzunterricht aus. Das teilt die Schulamtsdirektorin für Stadt und Landkreis Schweinfurt mit. Die Lehrerinnen und Lehrer werden trotzdem an der Schule sein, um eine Notbetreuung zu gewährleisten. Außerdem findet Distanzunterricht statt.
DWD warnt weiter vor Glätte in Bayern
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt weiter vor glatten Straßen in Teilen Bayerns. In der Nacht zum Dienstag könnte sich in Niederbayern und dem östlichen Oberbayern beim Übergang von Regen in Schnee erneut Glatteis bilden. Auch in Franken sei das bei leichtem Nieselregen möglich. In den Alpen und im Bayerischen Wald werden bis Dienstag bis zu 20 Zentimeter Neuschnee erwartet. Die Temperaturen sollen sowohl in der Nacht als auch am Dienstag bei knapp unter 0 Grad liegen.
Mit Informationen von dpa
Grafik: Bayernkarte – Wetterwarnungen des DWD
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert über Wetterlagen und gibt auch im Ernstfall amtliche Warnungen heraus. Abgestuft werden diese in vier Kategorien:
Stufe 1 (gelb, Wetterwarnung) / Stufe 2 (orange, Warnung vor markantem Wetter) / Stufe 3 (rot, Unwetterwarnung) / Stufe 4 (dunkelrot, Warnung vor extremem Unwetter) / Lila: Hitzewarnung / Rosa: UV-Warnung / Grün: Keine Warnung / Schraffiert: Vorab-Warnung
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