Archivbild: Die Brüder von Virginia Giuffre, darunter Sky Roberts zusammen mit seiner Frau während einer Gedenkveranstaltung in Washington
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Die Familie der verstorbenen Virginia Giuffre verlangt weitere Ermittlungen im Epstein-Skandal um Sexualstraftaten und Menschenhandel.
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Die Familie der verstorbenen Virginia Giuffre verlangt weitere Ermittlungen im Epstein-Skandal um Sexualstraftaten und Menschenhandel.

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Bruder von Epstein-Opfer: König soll Druck auf Trump machen

Bruder von Epstein-Opfer: König soll Druck auf Trump machen

Es reiche nicht, nur Andrews Prinzen-Titel zu kassieren – das meint der Bruder eines der prominentesten Opfer im Epstein-Skandal, in dem auch Andrew schwere Vorwürfe gemacht werden. Was nun vom König gefordert wird, betrifft auch US-Präsident Trump.

Über dieses Thema berichtet: BR24 - Informationen am Abend am .

Die Familie von Virginia Giuffre, einem der bekanntesten Opfer im Epstein-Skandal um Sexualstraftaten und Menschenhandel, legt nach. Ihr Bruder pocht auf Schritte, die über die Degradierung von Prinz Andrew hinausgehen.

Trump soll Epstein-Akten veröffentlichen

Virginia Giuffres Bruder Sky Roberts verlangte im Sender Sky weitere Ermittlungen, "damit wir diese Monster verfolgen können". Zu diesem Zweck soll König Charles III US-Präsident Trump unter Druck setzen, die sogenannten Epstein-Akten zu veröffentlichen. Trump hatte im Wahlkampf die Freigabe aller Akten versprochen. Dazu ist es aber immer noch nicht gekommen.

Der Investmentbanker Jeffrey Epstein war 2019 erhängt in seiner Gefängniszelle in New York gefunden worden - mehrere Wochen nachdem er unter dem Vorwurf des systematischen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen verhaftet worden war. Er war in der US-Oberschicht bestens vernetzt gewesen. Präsidenten und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus – auch Trump.

Kurz nach dessen Rückkehr ins Weiße Haus sagte US-Justizministerin Pam Bondi, auf ihrem Schreibtisch liege eine "Kundenliste" Epsteins. Laut mehreren US-Medien soll sie Trump im Mai darüber informiert haben, dass auch sein Name in den Epstein-Akten vorkommt. Am 7. Juli erklärten das Justizministerium und das FBI die Ermittlungen dann für beendet. Die Unterlagen würden doch nicht veröffentlicht, man wolle die Opfer schützen und keine Missbrauchsdarstellungen von Minderjährigen verbreiten. Außerdem soll es doch keine Liste von "Kunden" geben, denen Epstein junge Frauen zuführte.

Im Video: Die Degradierung des einstigen Prince Andrew

Der britische Königspalast.
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Nachdem König Charles III seinen Bruder Andrew degradiert hat, soll er sich für die Aufklärung des Epstein-Falles einsetzen, so Opfer-Angehörige.

Protest bei Staatsbesuch Trumps in Großbritannien

Als Trump im September bei einem Staatsbesuch in Großbritannien bei König Charles III. zu Gast war, gab es Protestaktionen, auch mit Bezug zum Epstein-Skandal.

Dass Prinz Andrew nun seine Titel verliert, sich demnächst nicht mehr "königliche Hoheit", sondern nur noch Andrew Mountbatten Windsor nennen darf, würde seine Schwester Virginia Giuffre stolz machen, sagte Sky Roberts im BBC Fernsehen. Auch dass Andrew neben den Titeln alle Ehren verliert und aus dem Luxusanwesen Royal Lodge in Windsor ausziehen muss, wertet Giuffres Familie als nachträglichen Sieg. Im Sky-Interview ergänzte Sky Roberts, "aber wir sind einfach entschlossen, ihre Stimme nicht verstummen zu lassen". Der König habe mit seiner Entscheidung ein Zeichen gesetzt für den Rest der Welt, so Roberts, jedoch: "es ist immer noch nicht genug, schließlich läuft er (Andrew) weiterhin als freier Mann herum."

Giuffres Memoiren gaben den Anstoß zur Degradierung Andrews

Virginia Giuffre hatte sich im April dieses Jahres im Alter von 41 Jahren das Leben genommen. Sie ist das wohl bekannteste Opfer des Missbrauchsrings, den der US-Milliardär Jeffrey Epstein über Jahre betrieben hatte. Giuffre hatte dem britischen Royal Andrew vorgeworfen, sie dreimal zum Sex gezwungen zu haben. Nach der jüngsten Veröffentlichung ihrer Memoiren entzog der Palast Andrew am Donnerstagabend alle verbliebenen Titel und Ehrungen. Andrew weist die Vorwürfe bis heute zurück.

Mit Informationen von dpa

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